NACHGEFRAGT
NACHGEFRAGT
Schlagworte: Zielgruppen und Märkte, Corona-Pandemie
8. Dezember 2020
Für ein Stimmungsbild hat das Bayerische Zentrum für Tourismus vier Fragen an die tourismuspolitischen Sprecher der Fraktionen des Bayerischen Landtags gestellt. Wir wollten von ihnen wissen, wie sie auf die coronabedingten Veränderungen im bayerischen Tourismus blicken und welche Themen für die Zukunft am dringendsten angegangen werden müssen. Wir bekamen von fünf der sechs angeschriebenen Abgeordneten Antworten.
Wie schätzen die derzeitigen tourismuspolitischen Sprecher im Bayerischen Landtag die derzeitige Situation im bayerischen Tourismus mit maximal fünf Adjektiven ein? Die Lage wird überwiegend negativ bewertet, wie die Beschreibungen „unsicher“, „verzweifelt“, katastrophal“ und zahlreiche weitere zum Ausdruck bringen. Wie auch schon im Stimmungsbild der Tourismusakteure und der Wissenschaftler gibt es aber auch hoffnungsvolle Blicke in die Zukunft und es ist erkennbar, dass proaktiv gegen die Krise gearbeitet wird, wie die Adjektive „innovativ“ oder „kreativ“ veranschaulichen.
Ein Großteil der Befragten glaubt, dass Bayern zukünftig als Reiseland sehr gut nachgefragt sein wird und sich dieser Trend durch Corona verstärkt. Dafür bietet Bayern durch die vielfältige Landschaft und die breite Angebotspalette – ob Wellness, Kultur oder Aktivitätsmöglichkeiten in der Natur – optimale Voraussetzungen. Authentische und qualitativ hochwertige Erlebnisreisen werden stärker in den Fokus rücken. Auch der Tagestourismus wird weiter zunehmen, was zu Overcrowding-Effekten führen kann. Somit ist das Thema Besucherlenkung ein wichtiges Handlungsfeld im bayerischen Tourismus. Geschäftsreise- und Städtetourismus dürften längerfristig unter den Folgen der Coronakrise leiden und müssen sich neu aufstellen.
Die Abgeordneten plädieren zum Großteil dafür, Förderprogramme und Hilfsmaßnahmen für die durch die Corona-Pandemie betroffenen Tourismusakteure zu schärfen und weiter auszubauen. Außerdem werden unter anderem folgende Themen, die in Zukunft im bayerischen Tourismus angegangen werden müssen, genannt:
Wie würden Sie die jetzige Situation des Tourismus in Bayern mit maximal fünf Adjektiven beschreiben?
unsicher, fremdbestimmt, eingeschränkt, pragmatisch, optimistisch
Erwarten Sie auf der Nachfrageseite dauerhafte Veränderungen? Wenn ja, welche?
Zumindest mittelfristig wird der Urlaub daheim der neue Trend. Wir haben diese Entwicklung bereits im Sommer 2020 gesehen: Die Menschen wollen aufgrund der unklaren Lage im eigenen Land bleiben. Viele haben erstmals oder wiederentdeckt, welche spannenden Destinationen wir in Deutschland und Bayern haben. Insbesondere Bayern ist hier stark aufgestellt, denn unsere vielfältige Landschaft und die reichen Angebote aus Kultur und Gastronomie machen Bayern zu jeder Jahreszeit zum idealen Urlaubsland. Damit einher geht zunächst eine Verringerung der Nachfrage nach Flugreisen – die weitere Entwicklung in der Post-Corona-Zeit ist vollkommen offen. Zudem buchen die Menschen immer kurzfristiger ihre Urlaube und erwarten von den Anbietern auch hohe Flexibilität.
Wird es auf der Angebotsseite Ihrerseits dauerhafte Veränderungen geben? Wenn ja, welche?
Klar ist, dass es vor allem für kleine Betriebe immer schwieriger wird, am Markt zu bestehen, da bürokratische Vorgaben immer komplexer werden. Außerdem müssen sich die Unternehmen dem starken Trend hin zu mehr Flexibilität stellen. Das heißt auch, dass die Aufenthaltsdauer kürzer wird. Insgesamt werden auch in Zukunft die hochqualitativen Angebote immer wichtiger werden: die saisonalen Präferenzen verändern sich, die Urlauber werden anspruchsvoller in Hinblick auf Wellness, Komfort und Erreichbarkeit, aber auch hinsichtlich der digitalen Infrastruktur und dem Einsatz von Hightech.
Welches sind aus Ihrer Sicht/der Sicht ihrer Partei die drei wichtigsten zukünftigen Handlungsfelder für den gesamten Tourismus in Bayern? Wie müssen diese Maßnahmen politisch flankiert werden?
1. Tourismuswirtschaft muss wieder Spaß machen und leicht gemacht werden: Die Staatsregierung muss unternehmerische Rahmenbedingungen richtig setzen und bürokratische Belastungen reduzieren. Dazu gehören unter anderem ein Belastungsmoratorium, stärkere Digitalisierung, eine flexible Wochenarbeitszeit, eine Reform der Mehrwertsteuer, Erleichterung der Arbeit auf Abruf und vieles mehr.
2. Tourismus bringt Menschen zusammen: die Infrastruktur muss zielgerichtet ausgebaut werden. Wir denken dabei von Tür zu Tür und schlagen eine Mobilitätskette vor, in der man sich intelligent, vernetzt, digital und postfossil fortbewegt. Dazu gehört auch das Bekenntnis zur dritten Startbahn, verbesserten Lenkungssystemen, Netzausbau und insgesamt sparsame Flächennutzung.
3. Spezialisierung und Differenzierung: Die Angebote der Tourismuswirtschaft werden sich regional und individuell immer stärker unterscheiden. Damit einher geht ein erhebliches Entwicklungspotential des Tourismus in der Fläche – eine große Chance für die ländlichen Räume. Dazu benötigen wir gebündelte Kompetenzen, ein positives Investitionsklima und eine Digitalisierungs- und Ausbildungsinitiative.
Wie würden Sie die jetzige Situation des Tourismus in Bayern mit maximal fünf Adjektiven beschreiben?
herausfordernd, gebeutelt, zukunftsfähig, kreativ, gastfreundlich
Erwarten Sie auf der Nachfrageseite dauerhafte Veränderungen? Wenn ja, welche?
Viel mehr Menschen als sonst haben in diesem Jahr Urlaub in heimischen Gefilden gemacht. Erholung im eigenen Land ist beliebter als je zuvor. Einige haben dabei vielleicht zum ersten Mal die Erfahrung gemacht, dass man nicht um die halbe Welt reisen muss, um im Urlaub wieder Kraft zu tanken. Das Außergewöhnliche liegt manchmal so nah.
Ich glaube, die Corona-Pandemie wirkt hier als ein Art Trend-Beschleuniger hin zu mehr Regionalität, Nachhaltigkeit und Authentizität im Urlaub. Es wird in Zukunft weniger das x-te Bild auf Instagram zählen, das so oder so ähnlich schon von Tausend anderen gemacht wurde, sondern das einzigartige, individuelle und persönliche Erleben: der besondere Käse, der nur auf dieser einen Alm erzeugt wird, die versteckte Schlucht, die in keinem Reiseführer steht oder das kleine Restaurant, etwas ab vom Schuss, aber dafür mit unverfälschter Regionalküche. Urlaub bedeutet künftig, mehr selbst Entdecken und weniger vorgegebene Pfade nachlaufen.
Wird es auf der Angebotsseite Ihrerseits dauerhafte Veränderungen geben? Wenn ja, welche?
Sicher wird die Digitalisierung künftig eine noch größere Rolle spielen, nicht nur für die Online-Sichtbarkeit und Buchbarkeit der unterschiedlichsten Angebote, sondern auch in Bezug auf die Planung und Durchführung der Urlaubserlebnisse vor Ort.
Darüber hinaus erwarten Experten, dass es im Tourismus künftig immer wichtiger wird, nicht nur in Produkten und Angeboten zu denken, sondern in Begegnungen und Teilhabe vor Ort – weg vom Konsumprodukt Urlaub hin zum Erlebnisprodukt Urlaub. Hier können wir in Bayern auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Urlaub in Bayern war schon immer geprägt von Herzlichkeit, Gastlichkeit und einem Miteinander von Einheimischen und Touristen. Wer in Bayern Urlaub macht, kann sich auf authentische Erlebnisse freuen. Das war schon vor Corona so und das gilt jetzt erst recht. Eine große Stärke Bayerns als Tourismusdestination kommt jetzt voll zur Geltung: seine Einzigartigkeit, Vielfalt und Individualität.
In der kommenden Wintersaison wird es darüber hinaus für unsere Touristiker besonders wichtig sein, die funktionierenden Hygiene- und Sicherheitskonzepte herauszustellen. Diese haben sich während der Sommersaison bewährt und werden auch künftig gut wirken. Bayern steht zu jeder Jahreszeit für sicheren Urlaub.
Welches sind aus Ihrer Sicht die drei wichtigsten zukünftigen Handlungsfelder für den gesamten Tourismus in Bayern? Wie müssen diese Maßnahmen politisch flankiert werden?
In der aktuellen Situation muss es vor allem darum gehen, die unternehmerische Substanz und das vorhandene Knowhow im Tourismus so gut es geht zu bewahren und zu erhalten. Hier ist die Politik auf allen Ebenen gefordert, der gesamten Branche mit Hilfs- und Förderprogrammen zur Seite zur stehen. Bayern leistet hier etwa mit den umfangreichen Angeboten der LfA Förderbank Bayern und der Aufstockung der Novemberhilfe des Bundes für die schon im Oktober betroffenen Regionen einen wichtigen Beitrag.
In naher Zukunft ist es wichtig, den Tourismus wieder substanziell hochzufahren. Die gebeutelte Branche in Bayern braucht dringend eine einigermaßen ordentliche Wintersaison. Das sollte auch in diesen Zeiten möglich sein. Denn die Tourismuswirtschaft hat ein vitales Eigeninteresse daran und wird deshalb nichts unversucht lassen, dass diese Saison gut läuft und gut heißt in Corona-Zeiten zuallererst auch sicher.
Mittel- und langfristig kommt es darauf an, die zentralen Branchentrends in den bayerischen Tourismusdestinationen noch stärker zu etablieren: Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Authentizität oder Naturerlebnis sind hier nur einige zentrale Stichworte. Seitens der Politik wollen wir die gesamte Tourismusfamilie auf diesem Weg unterstützend begleiten. Bayern ist Tourismusland Nummer eins in Deutschland. Wir wollen gemeinsam dafür sorgen, dass dies auch nach Corona so bleibt.
Tourismuspolitische Sprecherin der SPD im Bayerischen Landtag
Wie würden Sie die jetzige Situation des Tourismus in Bayern mit maximal fünf Adjektiven beschreiben?
katastrophal, angespannt, viel abverlangend, problemverstärkend, hoffnungsvoll, auf die Zukunft blickend
Erwarten Sie auf der Nachfrageseite dauerhafte Veränderungen? Wenn ja, welche?
Zunächst einmal dies: Die Lust aufs Reisen ist ein Teil des Menschen und wird immer Bestand haben. Die Art zu Reisen verändert sich dagegen beständig. Die Corona-Pandemie bringt ganz sicher kurz- und mittelfristige, möglicherweise auch langfristige Änderungen des Reiseverhaltens. Individualität, Gesundheit, Achtsamkeit und ökologisches Bewusstsein sind gesellschaftliche Trends, die durch Corona noch einmal verstärkt wurden. Es ist damit zu rechnen, dass Reisen im eigenen Lande, naturnaher, nachhaltiger Urlaub künftig verstärkt nachgefragt werden – vorausgesetzt, das Produkt auf der Angebotsseite stimmt. Da sehen wir für Bayern gute Chancen. Wir haben ein außergewöhnlich hohes Qualitätsniveau im Tourismus, und unsere Fülle an Kultur, Natur und authentischen Traditionen ist weltweit einzigartig. Im letzten Sommer haben viele Reisende erstmals entdeckt, wie schön Urlaub in Bayern sein kann. International genießt Deutschland einen hervorragenden Ruf als sicheres Reiseland – auch dies ist ein klarer Vorteil. All diese riesigen Potenziale müssen wir aber nutzen – mit strategisch gut angelegten Marketingmaßnahmen, aber auch entsprechenden Förderprogrammen des Freistaats.
Nicht ganz so positiv ist die Lage für den Geschäftsreisetourismus. Denn viele persönliche Treffen, Tagungen, Kongresse oder Messen werden künftig immer häufiger von digitalen oder hybriden Formaten abgelöst. Gerade die Städte dürften längerfristig unter den Folgen leiden und müssen sich neu orientieren.
Wird es auf der Angebotsseite Ihrerseits dauerhafte Veränderungen geben? Wenn ja, welche?
Wenn die aktuellen Hilfsmaßnahmen für die Tourismusbranche nicht ausreichen – und das tun sie bei Weitem nicht – ist damit zu rechnen, dass eine Marktkonzentration stattfindet. Gerade viele kleinere Mitspieler – ob Hoteliers, Gastwirte, inhabergeführte Reisebüros und viele andere Dienstleister, könnten aufgeben. Deshalb wäre es jetzt so wichtig, auch von Landesseite ein maßgeschneidertes Hilfsprogramm für den bayerischen Tourismus aufzulegen, vor allem dort, wo derzeit noch Förderlücken bestehen. Die Coronakrise verstärkt bestehende Probleme, sei es die Nachfolgeproblematik bei Wirtshäusern oder den Fachkräftemangel. Generell wird die Digitalisierung auch für die Angebotsseite eine immer größere Rolle spielen. Von Online-Informations- und Buchungsmöglichkeiten bis hin zu Echtzeitinformationen vor Ort darüber, wie viel Andrang gerade im Kunstmuseum herrscht.
Welches sind aus Ihrer Sicht/der Sicht ihrer Partei die drei wichtigsten zukünftigen Handlungsfelder für den gesamten Tourismus in Bayern? Wie müssen diese Maßnahmen politisch flankiert werden?
1. An Nachhaltigkeit führt kein Weg vorbei: Der Re-Start des Tourismus in Bayern muss konsequent nach nachhaltigen Kriterien erfolgen. Denn nur ein nachhaltiger Tourismus ist zukunftsfähig, dabei ist Nachhaltigkeit in ihrer ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Dimension zu verstehen. Qualität, der Erhalt der natürlichen Ressourcen, ein Tourismus, der von Einheimischen und von Besuchern gleichermaßen getragen wird, der die regionalen Wirtschaftskreisläufe stärkt und dessen positive Effekte auch im Portemonnaie der Menschen vor Ort ankommen. Wir wollen, dass alle Förderprogramme an Nachhaltigkeitskriterien geknüpft werden und Tourismusformen wie Urlaub auf dem Bauernhof weiter gestärkt werden.
2. Digitalisierung pushen: Die Zukunft des bayerischen Tourismus ist auch digital. Schnelles Internet in allen Landesteilen ist immer noch nicht selbstverständlich, aber essentiell für einen erfolgreichen Tourismus vor Ort. Ein Thema, das in Zukunft immer stärker an Bedeutung gewinnen wird, ist der Übertourismus oder Overtourism. Digitale Besucherlenkungssysteme können Besucherströme entzerren und Reisende besser, schneller und transparenter über jeweils aktuelle Situationen am Reiseziel informieren. Hier muss es schneller vorangehen.
3. Fachkräftemangel angehen: Die Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen in der Tourismusbranche müssen attraktiver werden. Daneben ist auch die Politik gefragt, überflüssige bürokratische Hürden, wie sie etwa bei der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse bestehen, abzubauen oder Migranten einfacher Zugang zu Arbeits- und Ausbildungserlaubnissen zu eröffnen. Der bayerische Tourismus ist ein Erfolgsschlager. Wirtschaft, Politik und Gesellschaft müssen gemeinsam daran arbeiten, dass alle an der Branche Beteiligten von den Erfolgen profitieren.
Tourismuspolitischer Sprecher der CSU im Bayerischen Landtag
Wie würden Sie die jetzige Situation des Tourismus in Bayern mit maximal fünf Adjektiven beschreiben?
„on hold“, verunsichert, dennoch chancenreich, hochwertig, innovativ
Erwarten Sie auf der Nachfrageseite dauerhafte Veränderungen? Wenn ja, welche?
Momentan ist der Tourismus wegen der akuten Corona-Entwicklung leider wieder „on hold“, aber es wird sicherlich auch für den Tourismus eine Zeit mit und auch nach Corona geben – mit neuen, teilweise erschwerten Rahmenbedingungen, aber auch Chancen, die wir nutzen müssen. Geschäftsreisen zu Veranstaltungen/Messen/Businessmeetings werden vorerst, aber wahrscheinlich auch längerfristig, auf niedrigerem Niveau stattfinden. Das wird für unsere Hotels in den Städten nachhaltig eine sehr große Herausforderung. Gleichzeitig werden sich Trends vom Sommer 2020 fortsetzen: Urlaub wird künftig regionaler stattfinden, wir werden auch dauerhaft neue Gäste aus dem Rest von Deutschland und den EU-Nachbarländern für einen Haupturlaub in Bayern (als Alternative zur Fernreise) gewinnen. Auch werden Ferienwohnungen und Apartments mit autarker Versorgung nicht nur bei Familien zunehmende Beliebtheit erfahren.
Wird es auf der Angebotsseite Ihrerseits dauerhafte Veränderungen geben? Wenn ja, welche?
Die Konzepte vom Sommer haben gezeigt, dass unsere Hoteliers und Gastronomen verantwortungsvoll und innovativ mit Situationen umgehen können. Das ist wichtig, denn eine Anpassung an veränderte Kundenwünsche wird mit/nach Corona in vielen Bereichen notwendig sein. Ich denke hierbei an:
– mögliche neue Nutzungsformen von Stadthotels (Gewinnung von neuen Kunden aus dem Inland beziehungsweise dem näheren Ausland für Städtetrips, um fehlende Geschäftskunden zu kompensieren, attraktive „Dauer“-Angebote für Wochenendpendler, die künftig auf dem Land wohnen und in der Stadt arbeiten etc.)
– den verstärkten Wunsch von Kunden nach Naturerlebnissen und Individualität,
– und an die intelligente und innovative Lenkung von (Tages-)Touristen durch digitale Hilfsmittel.
Welches sind aus Ihrer Sicht/der Sicht ihrer Partei die drei wichtigsten zukünftigen Handlungsfelder für den gesamten Tourismus in Bayern? Wie müssen diese Maßnahmen politisch flankiert werden?
Mehr denn je: Arbeiten im Verbund beziehungsweise in Netzwerken, für
1. Überregionale Sichtbarkeit
2. Überregionale Angebote
3. Neue Innovationen
Tourismuspolitischer Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen im Bayerischen Landtag
Wie würden Sie die jetzige Situation des Tourismus in Bayern mit maximal fünf Adjektiven beschreiben?
unsicher, verzweifelt, innovativ, engagiert, widerstandfähig
Erwarten Sie auf der Nachfrageseite dauerhafte Veränderungen? Wenn ja, welche?
Kurzfristig: Es wird eine verstärkte Nachfrage geben, Urlaub in Bayern zu machen und Lust darauf, die Heimat zu entdecken. Ich rechne mit enorm vielen Tagesauflügen, insbesondere solange touristische Übernachtungen nicht oder nur eingeschränkt möglich sind.
Mittel-/Langfristig: Das hängt vor allem von der wirtschaftlichen Entwicklung weltweit ab, wie sich die Preise an Fernreisezielen und die wirtschaftliche Situation der Reisenden entwickeln. Ich hoffe auf ein nachhaltigeres Reiseverhalten.
Wird es auf der Angebotsseite Ihrerseits dauerhafte Veränderungen geben? Wenn ja, welche?
Kurzfristig: Leider ist mit einer Insolvenzwelle zu rechnen, die mit politischen Maßnahmen möglichst abgefedert werden muss, damit tragfähige Geschäftsmodelle weiter bestehen können.
Mittel-/Langfristig: Hoffentlich gibt es einen Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit, Naturtourismusangeboten, sozialer Nachhaltigkeit, zum Beispiel mehr sozialversicherungspflichtige Beschäftigung usw., eine Stärkung resilienter Geschäftsmodelle und ein Zuwachs an Bedeutung für Kund*innenbindung.
Welches sind aus Ihrer Sicht die drei wichtigsten zukünftigen Handlungsfelder für den gesamten Tourismus in Bayern? Wie müssen diese Maßnahmen politisch flankiert werden?
1. Krisenbezogen: Es braucht passende, zügige – passender und zügiger als so manches Programm bisher! – Unterstützung für alle, die aus Gründen des Infektionsschutzes weiterhin oder wieder von Schließungen betroffen sind, um die Vielfalt der bayerischen Tourismuswirtschaft zu erhalten sowie flankierende Forschung, um Handlungsmöglichkeiten für den „Neustart“ zu identifizieren.
2. Mobilität/Klimaschutz: Touristische Verkehre müssen auf die Schiene gebracht werden, beispielsweise durch Stärkung des europäischen Nachtzugsystems. Urlaub und Tagesausflüge müssen auch ohne Auto attraktiver werden, trotz Unsicherheit bezüglich des Infektionsschutzes. Und: Subventionen für Flugreisen abbauen.
3. Besucher*innenlenkung im Großen wie im Kleinen: Es braucht Unterstützung von Kommunen bei der Besucher*innenlenkung vor Ort, beispielsweise durch Ranger*innen, die in sensiblen Bereichen aufklären und Konflikte entschärfen können oder aber gezielte Mobilitätsangebote jenseits des Individualverkehrs, um angespannte Verkehrssituationen zu entspannen. Überregionale und regionale Besucher*innenlenkung erzielen wir durch vernetze Informationsangebote und einem gezielten Marketing jenseits von Hotspots. Dabei geht es darum, die Auswirkungen auf die Natur zu minimieren und die Akzeptanz und Gastfreundlichkeit hoch halten.
Bayerisches Zentrum für Tourismus
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