SCHLAGLICHT
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Schlagworte: Zielgruppen und Märkte, Corona-Pandemie
Von Cathrin Schiemenz, 4. Dezember 2020
© iStock.com/yacobchuk
Auf Jahre des steten Wachstums in der Tourismusbranche und eine gute Prognose für das Reisejahr 2020 (RA 2020, Erste ausgewählte Ergebnisse der 50. Reiseanalyse zu ITB 2020, Seite 2) folgte ab dem Frühjahr 2020 der Einbruch durch die Corona-Pandemie. Die Zeit des Lockdowns und der Reisebeschränkungen führte im Frühjahr nahezu zu einem Erliegen touristischer Aktivitäten. Im April verzeichneten die Beherbergungsbetriebe lediglich ein Zehntel des Gästeaufkommens gegenüber April 2019 – ein Rückgang von 89 Prozent. Die Tagesausflüge in Deutschland gingen im März und April um 70 Prozent zurück. Für den gesamten Tourismus in Deutschland lag der Umsatzausfall für die Monate März bis Mai bei 34,7 Milliarden Euro.
Ab Pfingsten folgte ein Sommer mit hoher Reiseaktivität, und trotzdem war es kein Sommer wie die vergangenen, so die Umfrageergebnisse und Statistiken der vergangenen Monate. Die Umsatzausfälle im Deutschland-Tourismus lagen für die Monate Juni bis August bei 12 Milliarden Euro. Insbesondere die internationalen Tourismusankünfte fehlten in diesem Jahr. Lag die Zahl dieser im Vorjahr bei 1,5 Milliarden, so werden sie dieses Jahr auf 400 bis 650 Million geschätzt.
Nach Umfrage des Bayerischen Zentrums für Tourismus haben im Oktober 36 Prozent angegeben, einen oder mehrere Urlaube gemacht zu haben; im Juli waren es noch 14 Prozent. Geprägt von Hygieneregeln zur Eindämmung der Pandemie verreisten die meisten hauptsächlich innerhalb Deutschlands; Fernreisen spielten 2020 eine untergeordnete Rolle (RA 2021, Corona Recovery Modul 09/2020). Besonders beliebt waren dabei die Bundesländer an den Küsten und Bayern. Wie auch in den vergangenen Jahren führten sie die Spitze der beliebtesten Bundesländer für den Sommerurlaub in Deutschland an.
Gästeübernachtungen: Veränderungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum

Gästeübernachtungen: Veränderungen gegenüber Vorjahreszeitraum in Deutschland in- und ausländischer Gäste (Beherbergungsbetrieb mit 10 und mehr Schlafgelegenheiten bzw. Campingplätze mit 10 und mehr Stelleplätzen)
Quelle: Statistisches Bundesamt: Pressemitteilung 10.11.2020, Monatserhebung im Tourismus August 2020
Gewählt wurden zudem Ziele im nahen europäischen Ausland – meist in „Autodistanz“. So kam dem Auto in diesem Jahr ein bisher weniger beachteter Mehrwert zu (RA 2021, Corona Recovery Modul 09/2020): Es garantiert den Schutz vor einer Infektion durch andere Reisende. Als unabhängiges Verkehrsmittel wurde es stärker als in der Vergangenheit für die Urlaubreise genutzt. Auch autarke Wohneinheiten erlebten eine große Nachfrage: Ferienwohnungen/Ferienhäuser wie auch Campingplätze waren beliebt. So verzeichnete die gesamte Campingwirtschaft 2020 ein Rekordjahr. Durch die Kontaktbeschränkungen zur Eindämmung der Pandemie kam dem Aufenthalt in der Natur während des Urlaubs ein hoher Stellenwert zu (RA 2021, Corona Recovery Modul 09/2020). Insbesondere große Städte wurden gemieden und verzeichneten somit erhebliche Rückgänge bei touristischen Ankünften – auch begründet durch das Ausbleiben von Messe-, Tagungs- und Geschäftsreisenden.
Einige soziodemografische Merkmale teilen die Reisenden des Corona-Reise-Jahres 2020: Nach Aufhebung der Reisebeschränkungen waren es vor allem jüngere Altersgruppen, die verreist sind, Personen mit höherem Haushaltsnettoeinkommen und Familien.
Entsprechend gab es mehr Nicht-Reisende in höheren als in den unteren Altersgruppen. Als Gründe für das Nicht-Reisen wurden – neben dem fehlenden Interesse am Reisen, der fehlenden Zeit oder auch dem fehlenden Geld – die Tatsache, dass das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes und die weiteren Hygienemaßnahmen nicht zur Vorstellung eines Urlaubs passen, und die Angst vor der Infektion mit dem Coronavirus als zentral angegeben (RA 2021, Corona Recovery Modul 09/2020, Umfrage 10/2020). Die Ferien wurden von den „Daheimgebliebenen“ zum Ausruhen, für Tätigkeiten zu Hause, für Besuche und für Tagesausflüge genutzt.
Entsprechend der geschätzten Regenerationsgeschwindigkeit des dwif Corona-Kompass erholte sich besonders der Tagestourismus sehr schnell, der für eine gewisse Kompensation der fehlenden Übernachtungsgäste sorgte. Viele Regionen, insbesondere die Alpen– und die Küstendestinationen waren sehr beliebte Ziele für Tagesausflügler. Dadurch rückte auch das Thema Besucherlenkung vermehrt in den Fokus. Hinzugekommen ist neben dem Schutz der Orte, der Natur und der Einheimischen auch der Schutz der Gäste vor einer Ansteckung mit dem Virus. Gästelenkungsmaßnahmen durch Apps und Ausflugsticker waren teilweise im Einsatz, so etwa über den „Ausflugs-Ticker Oberbayern“, die Sankt-Peter-Ording WebApp oder den Strandticker der Lübecker Bucht. Dabei waren es jedoch nicht ausschließlich Tagesausflügler, die zu diesen heimischen Zielen strömten, sondern eben auch jene, die den Sommer 2020 für eine Reise im eigenen Land nutzten.
Personen, die in diesem Jahr verreist sind, waren mehrheitlich sehr zufrieden mit ihrem Urlaub. Die Reiselust scheint ungetrübt. Wie jüngst eine Umfrage der European Travel Commission gezeigt hat, planen 54 Prozent der EU-Bürger in den nächsten sechs Monaten eine Reise – trotz der Corona-Pandemie. Voraussetzung ist, dass Hygiene, Abstand und Sicherheit gewährleistet sind. Das Thema Sicherheit ist generell kein neues, war doch in den vergangenen Jahren das Sicherheitsbedürfnis aus Sorge vor terroristischen Anschlägen sehr präsent. Auch in Zukunft werden Sicherheit und Hygiene bei der Auswahl der Destination, des Beherbergungsbetriebs oder auch des Verkehrsmittels von Bedeutung sein (RA 2021, Corona Recovery Modul 09/2020). Entsprechende Maßnahmen sollten dem (zukünftigen) Gast kommuniziert werden, denn nicht nur die Reiselust ist groß, sondern auch die Unsicherheit bei den Reisenden (RA 2021, Corona Recovery Modul 09/2020), weshalb das Bedürfnis der Reisenden nach flexiblen und kostenlosen Stornobedingungen gestiegen ist. Die Reisewarnungen und -beschränkungen haben dazu geführt, dass das Buchungsverhalten deutlich spontaner geworden ist.
Das Thema Nachhaltigkeit hat während der Corona-Pandemie etwas an Bedeutung dazugewonnen: für „nachhaltigen Urlaub“ und „Urlaub abseits vom Massentourismus“ interessieren sich mehr Menschen als noch vor der Coronakrise (RA 2021, Corona Recovery Modul 09/2020). Auch bestärkt von der Hoffnung auf einen bald verfügbaren Corona-Impfstoff und „der umgebuchten Urlaubsreisen aus diesem Jahr, weist die Sommersaison 2021 aktuell ein mehr als doppelt so hohes Umsatzvolumen wie im Vorjahr auf“. Jedoch wird davon ausgegangen, dass Geschäftsreisen in den kommenden Jahren nicht auf das Vor-Corona-Niveau zurückkehren werden.
Der kurzfristige Blick auf den Winter 2020/2021 ist aufgrund der weiterhin bestehenden Reisewarnungen differenziert zu betrachten. In der RA 2021, Corona Recovery Modul 09/2020, gaben 25 Prozent der Befragten für den Herbst/Winter 2020/2021 feste Reiseabsichten mit einem bereits gewählten Ziel an, 17 Prozent nannten eine positive Reiseabsicht mit noch ungewissem Ziel, 31 Prozent nannten unsichere Reiseabsichten und 27 Prozent hatten keine Reiseabsichten. Laut der aktuellsten Studie des Bayerischen Zentrums für Tourismus vom Oktober 2020 gaben 23 Prozent der befragten Personen an, im Winter (November bis April) verreisen zu wollen, 40 Prozent der Befragten nannten Corona bedingte Gründe, weshalb sie im Winter nicht verreisen wollen, die übrigen Befragten geben an, im Winter nie zu verreisen oder kein Geld beziehungsweise keine Zeit dafür zu haben.
Noch im Dezember werden die Lifte in den Nachbarländern Österreich und Schweiz öffnen, in Deutschland und Italien in diesem Jahr nicht mehr. Auch wenn Lifte geöffnet sind, kann von Normalität auf Grund der bestehenden Hygieneregeln, der weiter andauernden Schließung von Gastronomiebetrieben und Beherbergungsbetrieben sowie strengen Quarantäneregeln auch für Tagestouristen aus dem Ausland keine Rede sein.
Direkt und indirekt trifft die Coronakrise die gesamte Tourismusbranche. Das Jahr hat jedoch gezeigt, dass nicht alle Destinationen und Leistungsträger gleichermaßen betroffen sind. Manche bisher weniger gut besuchte Region konnten Gästegewinne verzeichnen, andere wiederum große Verluste wie vor allem die Städte. Ein ebenso heterogenes Bild zeigt sich auf dem Beherbergungsmarkt. Es ist davon auszugehen, dass sich diese Trends des Jahres 2020 auch im kommenden Reisejahr weiter fortsetzen werden.
Bayerisches Zentrum für Tourismus
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