ONLINE-FORUM

Klimawandel und Städtetourismus

live am 5. April 2022 I 10.00 bis 11.30 Uhr

Unsere Gäste

Paul Bungenstock

Referat für Klima- und Umweltschutz
Landeshauptstadt München

Thomas Dworak

Geschäftführer
Fresh Thoughts Consulting

Daniela Wiese

Leitung Marketing und Nachhaltigkeitsbeauftragte
Regensburg Tourismus GmbH

Die Konferenz im Überblick

Wie muss sich der Städtetourismus im Angesicht des Klimawandels verändern? Dies diskutierten Expert*innen aus der Tourismuswissenschaft und Praxis beim zweiten Jahresdialog im Rahmen der diesjährigen Jahresdialogreihe, die unter dem Leitmotiv „Folgen des Klimawandels für den Tourismus“ steht. Der gemeinsame Konsens der Beteiligten: Die Vernetzung und die aktive Rolle der Tourismusorganisationen (DMOs) sind bezüglich der Klimaveränderungen elementar für die Zukunft des Städtetourismus und der Stadtentwicklung.

Der Moderator Prof. Dr. Marco A. Gardini stellte einleitend fest, dass urbane Transformationsprozesse von immenser Bedeutung für die Zukunft des Städtetourismus unter Betrachtung des aktuellen Klimawandels sind. Seine Frage an die geladenen Referent*innen lautete: Wie müssen sich die bayerischen Städte verändern und wie können urbane Nachhaltigkeitsstrategien für Städte und den Städtetourismus in Bayern zukünftig aussehen?

Paul Bungenstock vermittelte einen Einblick in die Praxis: Demnach stellen der Temperaturanstieg sowie die Veränderungen des Niederschlags die Städte vor neue Herausforderungen. „Wir müssen uns den klimatischen Bedingungen anpassen und uns auch auf Extremwetterereignisse einstellen“, stellte er fest und nannte die Notwendigkeit grüner und blauer Infrastruktur zur Klimaanpassung, sowohl im öffentlichen wie im privaten Raum.

„Die zunehmende Hitze wird das Schlüsselthema für den Städtetourismus“, konstatierte Dr. Fritz Reusswig. „Der Klimawandel ist eine ernsthafte Bedrohung für den Städtetourismus, wenn wir nicht dagegen steuern“, warnte er und plädierte an die Tourismusverbände, sich deutlich aktiver um Lösungsansätze zu kümmern. Seiner Meinung nach sind Klima-Anpassungskonzepte und Hitzeaktionspläne unter Einbeziehung der Tourismusakteure von elementarer Bedeutung für die weitere Entwicklung des deutschen Städtetourismus.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Dass der Klimawandel für die Städte und Gemeinden durchaus auch positive Aspekte beinhaltet, betonte Thomas Dworak. „Vor allem für den ländlichen Bereich bietet dies große Chancen, da es zu Veränderungen im Gästeverhalten kommen wird“, bekräftigte er und führte weiter aus, dass eine klimaresiliente Stadt sowohl für Tourist*innen als auch für Einheimische wichtig ist.

Die Rolle der städtischen DMOs liegt in seinen Augen darin, Wissen zu den Themen Klimaschutz und Klimaanpassung an die Leistungsträger weiterzugeben, die Kompetenzen der touristischen Leistungsträger zu stärken, bei der Produktentwicklung zu unterstützen sowie Akteurinnen und Akteure zusammenzubringen. Klimaschutz, so Dworak, sei ein globales Thema; Klimaanpassung hingegen auch ganz lokal zum Schutz der Heimat möglich.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

„Die Themen Klimaschutz und Klimaanpassung waren keine originären Kernaufgaben einer DMO, weshalb häufig das entsprechende Wissen bei den DMOs und den Leistungsträgern fehlt“, lautete die Feststellung von Daniela Wiese. Auch wenn Maßnahmen zu Klimaschutz und Klimaanpassung zukünftig keinen zusätzlichen Gast bringen werden, sichern sie den Städtetourismus und sind Grundlage für Qualitätstourismus.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Alle Teilnehmer*innen waren sich einig, dass Budget und Ressourcen sowie gesetzliche Grundlagen und politischer Wille für Klimaschutz und Klimaanpassung von zentraler Bedeutung sind. Nur unter diesen Voraussetzungen können künftig Städte und Städtetourismus in Deutschland gestaltet werden. Der Klimawandel wird von den Referent*innen wie auch von den Zuschauer*innen mehrheitlich sowohl als Bedrohung als auch als Chance für den Städtetourismus wahrgenommen. Dabei ist die schlussendliche Entwicklungsrichtig stark vom frühzeitigen Agieren – und weniger dem späten Reagieren – aller Beteiligten abhängig.

Downloads

Mehr zum Thema