STUDIE

Schlagworte: Winterurlaub, Reiseabsicht

Winterurlaub 2023/2024

16. Januar 2024

© iStock.com/SeventyFour

44 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung möchten zwischen Dezember 2023 und April 2024 (noch) einmal verreisen. Das zeigt die bevölkerungsrepräsentative Umfrage des Bayerischen Zentrums für Tourismus zum Thema „Winterurlaub 2023/ 2024“ durchgeführt von GfK. Dafür wurden 3.016 Männer und Frauen repräsentativ für die deutschsprachige Bevölkerung im Alter von 18 bis 74 Jahren zu ihren kommenden Reiseplänen sowie zu Erwartungen an einen Winterurlaub im Schnee und den damit verknüpften Aktivitäten befragt. Grundsätzlich bevorzugen 30 Prozent der Befragten eine Erholungsreise oder einen Entspannungsurlaub, 28 Prozent eine Städtereise, 22 Prozent einen Bade- bzw. Strandurlaub und 20 Prozent einen Winterurlaub im Schnee.

Stimmungsbild

Winterurlaub im Schnee

Proband*innen, die ihren Winterurlaub im Schnee verbringen möchten, wollen zwischen Dezember 2023 und Februar 2024 verreisen. Im Gegensatz dazu, möchten Personen, die den Winterurlaub lieber in wärmeren Regionen verbringen möchten (45 Prozent), im März oder April 2024 verreisen. Das bevorzugte Reiseziel innerhalb Deutschlands ist mit 17 Prozent Bayern, gefolgt von Nordrhein-Westfalen (9 Prozent) und Baden-Württemberg (8 Prozent).

Im Altersvergleich wird deutlich, dass der Anteil an Personen, die den Winterurlaub lieber in wärmeren Regionen verbringen möchten, mit dem Alter steigt. Während ein Drittel der 18- bis 29-Jährigen angeben, dass sie lieber in wärmere Regionen fahren, liegt dieser Wert bei den 70- bis 74-Jährigen bei zwei Drittel.

Bei der Frage nach den Gründen, warum ein Winter(sport)urlaub erstrebenswert ist, geben 38 Prozent aller Befragten an „viel an der frischen Luft zu sein“. Auch das Genießen einer winterlichen (Berg)landschaft ist für ein Drittel der Befragten erstrebenswert. Im Gegensatz dazu sind 51 Prozent der Proband*innen nicht an einem Winterurlaub im Schnee interessiert, weil sie keinen Wintersport betreiben. Auch die als wenig reizvoll empfundene Jahreszeit (34 Prozent) und eine Abneigung gegen Schnee (34 Prozent) wurden genannt.

Reaktionen auf Schneemangel

Den Studienteilnehmer*innen wurde das nebenstehende Bild gezeigt. Bei der Beurteilung gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Alterskohorten. Vor allem die jüngeren Befragten stimmen folgender Aussage eher zu als ältere Befragte: „Der Schneemangel ist zwar schade und trübt meinen Skitag, aber ich würde einfach hoffen, im nächsten Jahr wieder Naturschnee und eine Winterlandschaft vorzufinden.“  Während bei den 18- bis 29-Jährigen 36 Prozent der Aussage zustimmen, dass sie in Zukunft lieber auf das Skifahren verzichten würden, sind es bei den 70- bis 74-Jährigen zwei Drittel.

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Sparverhalten

Standen vor einem Jahr Einsparungen beim Stromverbrauch (35 Prozent) und bei der Heizenergie (29 Prozent) ganz oben bei den Sparmaßnahmen, so sehen derzeit nur noch 24 Prozent beim Stromverbrauch und 19 Prozent bei der Heizenergie wie Öl, Gas und Fernwärme Einsparpotentiale.

Mit einer deutlichen Steigerung von sieben Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr auf 31 Prozent führen nun Restaurant-, Café- und Barbesuche klar die Liste der Sparmaßnahmen an.

Auf Platz drei der Lebens- und Konsumbereiche, in denen die Befragten sparen wollen, rangiert der Urlaub mit 22 Prozent, knapp vor Kleidung mit 18 Prozent. Von den Personen, die im Bereich Urlaub sparen wollen, überlegt rund die Hälfte (55 Prozent), den Urlaub ganz ausfallen zu lassen.

Insbesondere in den Einkommensgruppen mit einem geringeren Haushaltsnettoeinkommen ist dies eine Option: Drei von vier Personen mit einem Haushaltsnettoeinkommen unter 1.000 Euro beabsichtigt, den Urlaub ganz ausfallen zu lassen. Bei Befragten mit einem Einkommen von 1.000 bis unter 2.000 Euro sind es 68 Prozent und bei Personen mit einem Haushaltsnettoeinkommen von 2.000 bis unter 3.000 Euro noch immerhin 58 Prozent.

55 Prozent der Befragten, die beim Thema Urlaub sparen, geben an, dass sie den Urlaub ganz ausfallen lassen, 23 Prozent sparen durch die Wahl einer günstigeren Unterkunft, 16 Prozent durch einen kürzeren Urlaub und 13 Prozent durch weniger Ausgaben am Urlaubsort.

Fazit

  • Ein Urlaub in den Wintermonaten (Dezember bis April) bleibt für die Befragten nach wie vor erstrebenswert. Jedoch fahren die Proband*innen mit steigendem Alter lieber in wärmere Regionen als in den Schnee.
  • Vor allem der Aufenthalt an der frischen Luft ist ein Grund, warum ein Winterurlaub im Schnee als erstrebenswert angesehen wird. Dabei sind insbesondere Aktivitäten wie Spazierengehen, Winterwandern, Alpin-Skifahren oder Rodeln und Schlittenfahren sehr beliebt.
  • Durch die gestiegenen Preise fühlen sich 26 Prozent aller Deutschen sehr stark bzw. stark belastet. Fast jede(r) dritte Deutsche will deshalb vor allem bei Gastronomiebesuchen sparen und auch der Urlaub wird als Sparbereich in Betracht gezogen.
  • „Bei weiteren Preissteigerungen, in welchen Bereichen auch immer, besteht die Gefahr, dass sich die soziale Schere weiter öffnet und sich dann einige Bevölkerungsgruppen einen Urlaub gar nicht mehr leisten können. Das Gleiche gilt auch für den Besuch von Gastronomiebetrieben,“ so BZT-Leiter Prof. Dr. Alfred Bauer.

Methodik

Befragungszeitraum:
16.11.2023 bis 03.12.2023

Zielpersonen/Stichprobe:
Die Grundgesamtheit dieser Untersuchung umfasst Männer und Frauen im Alter von 18-74 Jahren in der Bundesrepublik Deutschland. Der Umfang dieser Gesamtheit beträgt ca. 58.554.000 Personen (deutschsprachige Bevölkerung). Daraus wurde eine repräsentative Stichprobe im Umfang von 3.016 Personen gezogen.

Durchführung der Studie:
GfK

Methode:
Dieser Untersuchung liegt methodisch eine Quotenstichprobe zugrunde. Die Ermittlung der Quoten erfolgte auf der Basis amtlicher Statistiken (Mikrozensus 2021) sowie eigener GfK-Berechnungen. Zur Gewährleistung einer repräsentativen Stichprobe werden die Merkmale Geschlecht, Alter, Bundesland, Ortsgröße und Haushaltsgröße quotiert. Die Befragung der Panel-Teilnehmer*innen erfolgte anhand eines strukturierten Fragebogens per CAWI (Computer Assisted Web Interview), also online.

Auswahl der Probanden:
Auf Grundlage des aktuellen Mikrozensus werden für jeden GfK eBUS® die Teilnehmer*innen aus dem Accesspanel der GfK SE („askGfK“) per Quota-Auswahl gefiltert. Die Proband*innen werden per E-Mail zur Befragung eingeladen und erhalten zusätzlich auf ihrer Eingangsseite zu „askGfK“ die Mitteilung, dass ein Fragebogen zur Verfügung steht.

Alle Ergebnisse der Umfrage