STUDIE

Schlagworte: Winterurlaub, Zielgruppen

Winterurlaub 2022/2023

26. Januar 2023

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Wie konkret sehen die privaten Reisepläne zwischen Dezember 2022 und April 2023 vor dem Hintergrund der derzeitigen wirtschaftlichen und politischen Lage aus? Welche Erwartungen haben Reisende, die den Winterurlaub im Schnee verbringen möchten und wo wird gespart? Diesen Fragen geht das Bayerische Zentrum für Tourismus (BZT) in seiner aktuellen Umfrage unter der deutschsprachigen Bevölkerung im Alter von 18 bis 74 Jahren in Deutschland, durchgeführt von GfK, nach.

32 Prozent der Bevölkerung, die generell in Urlaub fahren, möchten auf jeden Fall in den nächsten Monaten verreisen. Hinzu kommen weitere zehn Prozent, die eine feste Reiseabsicht haben – allerdings noch verbunden mit einer gewissen Unsicherheit aufgrund steigender Preise und zunehmender persönlicher Geldsorgen. Nach wie vor verunsichert auch Corona die Nachfrage. 17 Prozent planen für diesen Winter einen Urlaub im Schnee; 22 Prozent bevorzugen einen Bade-/Strandurlaub. Unter Personen, die verreisen möchten und eine andere Art der Urlaubsreise angegeben haben, zieht es rund die Hälfte in die Wärme und ein Drittel in den Schnee. Der Anteil der noch Unentschlossenen liegt bei 14 Prozent. Damit zieht es insgesamt 37 Prozent aller Personen, die bis April 2023 verreisen möchten, in den Schnee.

Bezogen auf den Zeitraum Dezember 2022 bis April 2023 planen 32 Prozent im April 2023 einen Urlaub. Auf die übrigen vier Monate davor entfallen jeweils etwas mehr als 20 Prozent. Dabei wird deutlich: All jene, die in den Schnee möchten, verreisen mehrheitlich in den Monaten Dezember 2022 bis Februar 2023. Die wärmehungrigen Winterurlauber*innen geben als bevorzugte Reisemonate häufiger März und April an.

Winterurlaub im Schnee

Nach welchen Kriterien wählen Reisende den Zielort für den Winterurlaub im Schnee aus? Ganz oben auf der Liste wichtiger Aspekte steht das Preis-Leistungsverhältnis (78 Prozent), gefolgt von einer beeindruckenden (Gebirgs-)Landschaft (72 Prozent) und einer komfortablen Unterkunft (71 Prozent). An vierter Stelle wird von mehr als zwei Drittel die Schneesicherheit genannt. Vor diesem Hintergrund verwundert es wenig, dass Personen, die den Winterurlaub im Schnee verbringen möchten, dem Thema der Beschneiung von Skipisten weniger kritisch gegenüberstehen als die Gesamtbevölkerung. Weitere wichtige Aspekte für die Wahl des Winterurlaubsortes im Schnee sind das Wanderwegenetz (53 Prozent), Wellness-/Spa-Angebote in der Unterkunft (51 Prozent) und Schlechtwetterangebote am Urlaubsort (48 Prozent).

Für Skifahrer*innen sind kurze Wartezeiten an den Liften (46 Prozent), eine große Pistenauswahl (45 Prozent), beschneite Pisten (44 Prozent) und Lifte auf dem neuesten Stand (39 Prozent) (sehr) wichtig. Über die Hälfte nennen außerdem die gute Erreichbarkeit des Skigebietes (54 Prozent) und niedrige Preise für den Skipass (40 Prozent) als (sehr) wichtige Auswahlkriterien.

Die Anhänger*innen von einem Winterurlaub im Schnee gehören eher zur aktivitätsliebenden Bevölkerung. Zwei Drittel geben an, im Urlaub häufig oder sehr häufig spazieren zu gehen oder Winterwanderungen zu unternehmen. Auf Platz zwei der Aktivitäten folgt das Alpin-Skifahren (42 Prozent). Von jeder*m Vierten werden auch Eislaufen, Snowboardfahren und Schneeschuhwandern angegeben. Bei den Aktivitäten zeigt sich, dass die Winterurlauber*innen nicht nur einer Aktivität nachgehen, sondern die multioptionalen Angebote nutzen.

Dies passt zum Reiseverhalten der Winterurlauber*innen im Schnee: 36 Prozent geben an, dass sie auch, wenn am geplanten Reiseziel kein Schnee liegen sollte, trotzdem dorthin fahren und schneeunabhängigen Aktivitäten nachgehen. Weitere 28 Prozent beabsichtigen im Fall von Schneemangel, an einen anderen Urlaubsort zu reisen, an dem mit Sicherheit Schnee liegt.

Sparen am und im Urlaub

Neben den Folgen des Klimawandels sind keine anderen Themen derzeit so präsent wie die hohen Preise für Güter und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs sowie für Heiz- und Stromkosten. Daher sind Spartipps von Fachleuten in diesen Tagen kaum zu überlesen. Doch wo fängt die Bevölkerung an zu sparen?

Die Analyse beschäftigte sich primär mit den drei Lebens- und Konsumbereichen, in denen die Befragten zuerst anfangen zu sparen: Einsparungen beim „Stromverbrauch“ werden mit 35 Prozent am häufigsten vor Sparmaßnahmen bei „Heizenergie“ (29 Prozent) genannt. Auf Platz drei folgen „Restaurant-, Café- und Bar-Besuche“ (24 Prozent), danach die Bereiche „Urlaub“ und „Kleidung“. Dabei zeigen sich deutliche Unterschiede bei den Spar-Prioritäten von Frauen und Männern: Während sich Männer häufiger vornehmen, an „Heizenergie“, „Benzin“ sowie „Geschenken“ zu sparen, priorisieren die Frauen weniger Ausgaben in den Bereichen „Gastronomie“, „Kleidung“ und „Dienstleistungen wie Friseur oder Kosmetik“.

Von 20 Prozent wird der Urlaub unter den ersten drei Lebens- und Konsumbereichen genannt, in denen mit dem Sparen begonnen wird. Doch an was denken Personen, wenn sie angeben, im Bereich Urlaub sparen zu wollen? 23 Prozent planen, eine günstigere Unterkunft zu wählen, 17 Prozent wollen den Urlaub verkürzen und 13 Prozent beabsichtigen, am Urlaubsort weniger auszugeben. Für 51 Prozent bedeutet am Urlaub zu sparen, diesen sogar vollständig ausfallen zu lassen.

Insgesamt geben 27 Prozent aller Befragten an, dass sie sich derzeit durch die gestiegenen Preise stark belastet fühlen. Unter Personen, die im vergangenen Jahr 2022 nicht verreist sind, sind es sogar 37 Prozent. Unter den Personen, die bis April 2023 schon eine Reise gebucht haben, ist der Anteil, die sich durch die gestiegenen Preise weniger stark belastet fühlen, überdurchschnittlich hoch.

Alle Ergebnisse

Methodik

Befragungszeitraum:
08.12.2022 bis 18.12.2022

Zielpersonen/Stichprobe:
Die Grundgesamtheit dieser Untersuchung umfasst Männer und Frauen im Alter von 18-74 Jahren in der Bundesrepublik Deutschland. Der Umfang dieser Gesamtheit beträgt ca. 58.432.000 Personen (deutschsprachige Bevölkerung). Daraus wurde eine repräsentative Stichprobe im Umfang von 2.013 Personen gezogen.

Durchführung der Studie: GfK

Methode:
Dieser Untersuchung liegt methodisch eine Quotenstichprobe zugrunde. Die Ermittlung der Quoten erfolgte auf der Basis amtlicher Statistiken (Mikrozensus 2020) sowie eigener Berechnungen von GfK. Zur Gewährleistung einer repräsentativen Stichprobe wurden die Merkmale Geschlecht, Alter, Zur Gewährleistung einer repräsentativen Stichprobe werden die Merkmale Geschlecht, Alter, Bundesland, Ortsgröße, Haushaltsgröße und Schulbildung des Haushaltsvorstandes quotiert. Die Befragung der Panel-Teilnehmer erfolgte anhand eines strukturierten Fragebogens per CAWI (Computer AssistedWeb Interview), also online.

Auswahl der Probanden:
Auf Grundlage des aktuellen Mikrozensus werden für jeden GfK eBUS® die Teilnehmer*innen aus dem Accesspanel der GfK SE
(„askGfK“) per Quota Auswahl angefiltert. Die Proband*innen werden per E Mail zur Befragung eingeladen und erhalten zusätzlich auf ihrer Eingangsseite zu „askGfK“ die Mitteilung, dass ein Fragebogen zur Verfügung steht.