STUDIE

Schlagworte: Bayernurlaub, Zielgruppen

Urlaub in Bayern

14. Juni 2023

© iStock.com/kzenon

Etwa ein Drittel der deutschsprachigen Bevölkerung in Deutschland verbringt gerne ihren Urlaub in Bayern. Dieses Ergebnis zeigt eine bevölkerungsrepräsentative Umfrage des Bayerischen Zentrums für Tourismus (BZT), durchgeführt von GfK im Januar und Februar 2023 unter über 3.000 Frauen und Männern in Deutschland zwischen 18 und 74 Jahren. Die Studie zum Thema „Urlaub in Bayern“ beleuchtet verschiedene Aspekte, unter anderem warum Urlaub in Bayern verbracht wird, welche Art von Urlaub gemacht wird und was die Proband*innen mit Bayern assoziieren. Es wird außerdem abgefragt, wie häufig schon Urlaub in Bayern gemacht wurde und welche Aspekte dabei besonders geschätzt wurden. Ziel der Befragung ist es, ein „klareres Bild“ des Bayerntouristen zu bekommen bzw. Hindernisse und Hemmnisse für einen Bayernurlaub zu identifizieren.

Stimmungsbild

Assoziationen mit Bayern als Urlaubsland

In der Studie werden sowohl den Personen, die schon Urlaub in Bayern gemacht haben, als auch den Nicht-Bayern-Urlauber*innen die Frage gestellt, was sie mit Bayern als Urlaubsland assoziieren.

Bei den Bayern-Urlauber*innen sind die Top 3 Antworten „Berge/ Gebirge“ mit über 50 Prozent, „gutes Essen/ bayerische Küche“ mit 26 Prozent und „schöne Natur“ mit 21 Prozent. Die drei am häufigsten genannten Antworten bei den Personen, welche noch nie Urlaub in Bayern gemacht haben, sind auf Platz 1 „Berge/ Gebirge“ mit 46 Prozent, auf Platz 2 „Bier/ Starkbier/ Weißbier“ mit 17 Prozent und auf Platz 3 „Oktoberfest“ mit 14 Prozent.  Von den Personen, die schon Urlaub in Bayern gemacht haben, assoziieren lediglich fünf Prozent Bayern mit dem Oktoberfest.

Dieses Ergebnis zeigt, dass bei den Nicht-Bayern-Urlauber*innen die Klischees über Bayern (Berge/Bier/Oktoberfest) sehr stark verankert sind. Auch beim Thema „Gastfreundlichkeit“ sind sich die Proband*innen sehr uneinig. Elf Prozent der Personen, die schon in Bayern Urlaub gemacht haben, verbinden „Gastfreundlichkeit“ mit Bayern, demgegenüber geben nur zwei Prozent der Personen, die noch nie Urlaub in Bayern gemacht haben, diesen Punkt an.

Gründe für einen Urlaub in Bayern

Die Studienteilnehmer*innen werden weiter gefragt, was für sie ausschlaggebende Gründe für einen Urlaub in Bayern sind. Dabei geben 41 Prozent an, dass die gute Erreichbarkeit mit dem Auto ein Grund für einen Urlaub in Bayern ist, gefolgt von der guten Gastronomie (39 Prozent) und dem hohen Erholungswert (38 Prozent). Die vielen Aktivitätsmöglichkeiten und die Sehenswürdigkeiten sind für ein Drittel der Befragten ausschlaggebend. Einen niedrigen Preis nennt nur jede*r zehnte Proband*in als Grund und die gute Erreichbarkeit mit Bus und Bahn lediglich 17 Prozent.

Vor allem für Personen zwischen 60 und 69 Jahren scheint die gute Erreichbarkeit mit dem Auto sehr wichtig zu sein. Hier geben 53 Prozent an, dass das ein ausschlaggebender Grund für einen Urlaub in Bayern ist. In dieser Altersgruppe wird auch die „Gute Erreichbarkeit mit Bahn und Bus“ (20 Prozent) etwas häufiger genannt als in der Gesamtstichprobe (17 Prozent).

Gründe gegen einen Urlaub in Bayern

Personen, die angeben, dass sie noch nie Urlaub in Bayern gemacht haben, werden nach ihren Gründen gefragt, warum Bayern noch nie als Urlaubsziel gewählt wurde. Dabei antworten 40 Prozent, dass sie lieber einen Urlaub am Meer verbringen, knapp ein Viertel möchte lieber in eine wärmere Klimazone und fast ein Fünftel gibt an, dass ihnen die bayerische Mentalität und Kultur nicht liegen. Diese Punkte lassen sich nur schwer ändern, da die geografische Lage Bayerns einen Urlaub am Meer und in einer anderen Klimazone nicht zulässt. Allerdings antworten 78 Prozent der Personen, die schon Urlaub in Bayern gemacht haben, dass sie die Seen schätzen.

Fast 20 Prozent geben an, dass ihnen ein Urlaub in Bayern zu teuer ist und ca. jede*r Zehnte findet, dass Bayern nicht die Freizeit- und Aktivitätsmöglichkeiten bietet, die sie gerne im Urlaub haben möchten.

Häufigkeit Bayernurlaub – im Erwachsenenalter und/oder in der Kindheit/Jugend

Neben den Gründen für und gegen einen Urlaub in Bayern werden die Proband*innen gefragt, ob und wann sie schon Urlaub in Bayern gemacht haben. Aus den Antworten kann abgeleitet werden, ob Personen, die als Kind/Jugendliche*r schon Urlaub in Bayern gemacht haben, auch als Erwachsene*r wieder nach Bayern in den Urlaub fahren, oder ob Personen, die in der Kindheit/Jugend nie in Bayern waren, im Erwachsenenalter schon einen Urlaub in Bayern verbracht haben.

Die Ergebnisse zeigen, dass alle Personen, die in der Kindheit/Jugend niemals Urlaub in Bayern gemacht haben, 50 Prozent im Erwachsenenalter „ein einziges Mal“ nach Bayern in den Urlaub gefahren sind und die andere Hälfte sogar mehr als einmal Urlaub in Bayern verbracht hat.

Bei den Proband*innen die angeben, dass sie „ein einziges Mal“ Urlaub in Bayern in der Kindheit/Jugend verbracht haben, haben ein Viertel niemals Urlaub in Bayern im Erwachsenenalter gemacht. Bei Personen, die in der Kindheit/Jugend schon mehrmals Urlaub in Bayern gemacht haben, hat fast ein Viertel im Erwachsenenalter keinen Urlaub mehr in Bayern verbracht.

Man kann also nicht pauschal sagen, dass Personen, die in der Kindheit/ Jugend schon nach Bayern in den Urlaub gefahren sind, auch als Erwachsene*r wiederkommen. Es kann jedoch abgeleitet werden, dass alle mindestens einmal im Erwachsenenalter in Bayern Urlaub machen, wenn sie in der Kindheit/Jugend nie in Bayern waren.

Aktuell letzter Urlaub in Bayern

Teilgruppe: Personen, die schon in Bayern Urlaub gemacht haben (n=1.947)
*Personen, die generell verreisen (n=2.760)

Neben Fragen, ob die Proband*innen schon Urlaub in Bayern gemacht haben und in welchen Monaten, werden sie auch nach ihrem aktuell letzten Urlaub in Bayern gefragt.

Von den 3015 Befragten geben 1.947 an, schon Urlaub in Bayern gemacht zu haben. 68 Prozent der Proband*innen antworten, dass ihre aktuell letzte Urlaubsreise nach Bayern in den Sommermonaten stattgefunden hat (Mai – Oktober). Dabei waren die Top 3 genannten Besuchsmonate August (18 Prozent), gefolgt von September (14 Prozent) und Juli (12 Prozent). In den Wintermonaten ist nur ein leichter Anstieg im Dezember und Januar gegenüber den anderen Monaten zu erkennen.

Die Studienteilnehmer*innen werden auch nach der Art der gebuchten Unterkunft gefragt. Ein Drittel gibt dabei an, dass sie in einem Hotel übernachtet haben, ein Viertel war in einer Ferienwohnung und jeweils zehn Prozent waren in einer Pension oder bei Familie/ Freunden oder Verwandten untergebracht.

Als Reisebegleitung wählen 60 Prozent den Partner/die Partnerin, 28 Prozent sind mit der Familie verreist und 22 Prozent mit Freunden oder Verwandten.

Bei der Frage nach der Zufriedenheit mit unterschiedlichen Aspekten ihres Urlaubs in Bayern, geben 80 Prozent an, dass sie sehr oder etwas zufrieden mit dem gastronomischen Angebot waren. 78 Prozent waren mit der Atmosphäre der Unterkunft sehr oder etwas zufrieden und 63 Prozent mit dem kulturellen Angebot.

Fazit

Generell kann festgehalten werden, dass die beliebtesten Besuchsmonate immer noch die Sommermonate sind, aber auch der Herbst und das Frühjahr Möglichkeiten für Unternehmungen bieten. Gerade mit Blick auf die fehlenden Freizeit- und Aktivitätsmöglichkeiten, welche bei acht Prozent der Nicht-Bayern-Urlauber*innen ein Grund gegen einen Urlaub in Bayern sind, könnte hier die Wandersaison durchaus Abhilfe schaffen.

Auch das bayerische Image scheint noch von altbekannten Klischees (Oktoberfest & Bier) geprägt zu sein, zumindest bei den Personen, die noch nie Urlaub in Bayern gemacht haben.

Alles in allem ist Bayern jedoch das beliebteste Reiseziel innerhalb Deutschlands unter den Teilnehmer*innen dieser Studie. Die vielen Seen und die bayrische Kultur könnten jedoch noch etwas präsenter in den Köpfen der Reisenden sein.

Alle Ergebnisse

Methodik

Befragungszeitraum:
26.01.2023 bis 12.02.2023

Zielpersonen/Stichprobe:
Die Grundgesamtheit dieser Untersuchung umfasst Männer und Frauen im Alter von 18 bis74 Jahren in der Bundesrepublik Deutschland. Der Umfang dieser Gesamtheit beträgt ca. 58.432.000 Personen (deutschsprachige Bevölkerung). Daraus wurde eine repräsentative Stichprobe im Umfang von 3.015 Personen gezogen.

Durchführung der Studie: 
GfK

Methode:
Dieser Untersuchung liegt methodisch eine Quotenstichprobe zugrunde. Die Ermittlung der Quoten erfolgte auf der Basis amtlicher Statistiken (Mikrozensus 2021) sowie eigener GfK-Berechnungen. Zur Gewährleistung einer repräsentativen Stichprobe werden die Merkmale Geschlecht, Alter, Bundesland, Ortsgröße, Haushaltsgröße und Schulbildung des Haushaltsvorstandes quotiert. Die Befragung der Panel-Teilnehmer*innen erfolgte anhand eines strukturierten Fragebogens per CAWI (Computer Assisted Web Interview), also online.

Auswahl der Probanden:
Auf Grundlage des aktuellen Mikrozensus werden für jeden GfK eBUS® die Teilnehmer*innen aus dem Accesspanel der GfK SE („askGfK“) per Quota-Auswahl angefiltert. Die Proband*innen werden per E-Mail zur Befragung eingeladen und erhalten zusätzlich auf ihrer Eingangsseite zu „askGfK“ die Mitteilung, dass ein Fragebogen zur Verfügung steht.