KAMINGESPRÄCH

Touristinfo der Zukunft: Veränderungen und Herausforderungen durch die Digitalisierung

Regensburg I 26. September 2023

Seit mehreren Jahren befinden sich Touristinformationen in einem fortschreitenden Wandel. Während Touristinformationen früher hauptsächlich als Bereitsteller von touristischen Informationen und Materialien sowie als Vermittler von Unterkünften fungierten, wird ihnen heute eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung und Vermarktung des Tourismus in ihrer Region zuteil.

Ein zentraler Treiber des Wandels ist dabei die Digitalisierung und ihre Anwendungsmöglichkeiten – sowohl auf Seiten des Gastes als auch auf Seiten der Touristinformation, wodurch zahlreiche neue Anforderungen an die Kompetenzen und Ausgestaltung von Touristinformationen entstehen.

Sind die Touristinformationen auf die neuen Herausforderungen vorbereitet und für deren Erfüllung ausreichend personell und finanziell ausgestattet? Wie sieht das Rollenbild der Touristinformation im Jahr 2023 und darüber hinaus tatsächlich aus? Welche zusätzlichen Unterstützungen sind notwendig?

Das Kamingespräch wurde in Kooperation mit dem Tourismusverband Ostbayern e.V. veranstaltet.

AUS DER WISSENSCHAFT

Dr. Stefan Mang

Geschäftsführer
CENTOURIS

TIs müssen künftig noch digitaler, vernetzter, ganzheitlicher denken/werden!

AUS DER PRAXIS

Matthias Burzinski

Herausgeber und Redaktionsleitung
destinet.de

Beobachten Sie Ihre Gäste: Nutzen und erschließen Sie neue und latente Potenziale.

Kernaussagen

  • Touristinformationen befinden sich in einem dynamischen Wandel, der insbesondere durch die Digitalisierung forciert wird.
  • Touristinformationen sind kein Auslaufmodell – sie werden nach wie vor gezielt aufgesucht mit einer Tendenz hin zu spezifischeren Anliegen.
  • Kund*innen werden entlang des Customer Journey immer digitaler, womit ein steigender Informationsanspruch und -vorsprung seitens der Kundschaft einhergeht und impliziert, dass die Informationen zunehmend „zum Gast kommen müssen“.
  • Touristinformationen sehen sich zunehmend mit einem höheren Arbeitsaufwand, einer zunehmenden Aufgabenvielfalt sowie einem höheren Qualitätsanspruch bei gleichbleibenden personellen und finanziellen Ressourcen konfrontiert.
  • Es besteht immer mehr die Schwierigkeit, den Aufgabenbereich der Touristinformation klar zu definieren (Wo beginnt dieser, wo endet er?).
  • Es lassen sich drei Kernforderungen an die „Touristinformation von Morgen“ stellen: digitaler, vernetzter, ganzheitlicher.
  • Besucher*innen von Touristinformationen sind oftmals digitaler, aktiver, interessierter und informierter als Nicht-Besucher*innen.
  • Klassische, analoge Services werden jedoch nach wie vor nachgefragt, was impliziert, dass Touristinformationen in naher Zukunft weiterhin auf hybride Modelle setzen sollten.
  • Touristinformationen nehmen zunehmend die Rolle eines Repräsentanten der Destinationsmarke ein.
  • Aufgrund der zunehmenden Kompetenzfelder bei gleichbleibenden Ressourcen werden Fortbildungen für Mitarbeiter*innen von Touristinformationen relevanter.

Ergebnisse des Workshops

  • Für die Weiterentwicklung der Touristinformationen fehlen finanzielle Ressourcen.
  • Die Weiterbildungsmöglichkeiten für Mitarbeiter*innen müssen ausgebaut werden.
  • Personelle Kapazitäten sind in Hinblick auf die Entwicklung der Touristinformationen erschöpft.
  • Touristinformationen sind eine freiwillige Leistung einer Kommune und werden nicht immer prioritär behandelt.
  • Touristische Leistungsträger müssen verstärkt in die Entwicklung von Touristinformationen eingebunden werden.
  • Nachhaltigkeit und Wachstum sind im Idealfall miteinander verflochten.
  • Die vielfältige Ausrichtung einer Tourstinformation muss mehr Beachtung finden.
  • Eine „Allianz der Willigen“ gewährt eine zukunftsfähige Entwicklung.

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