ONLINE-FORUM
Ist Tourismus planbar?
live am 18. April 2023 I 10.00 bis 11.30 Uhr
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Innovationscoach
oliverpuhe.com
General Manager
Superbude Hotel Hostel Lounge GmbH
ehem. Tourismusdirektor
Linz
Themenmanager
Bayerisches Zentrum für Tourismus
Kreativität und Mut müssen feste Bestandteile bei der betrieblichen Planbarkeit im Tourismus sein: Hierin herrschte Einigkeit unter den Experten, die im zweiten Jahresdialog verschiedene räumliche und zeitliche Dimensionen strategischer Planung in der Tourismusbranche diskutierten. Destinationen und Anbieter erhielten Anregungen, wie sie eine für sich zukunftsfähige und innovative Agenda entwickeln können.
Dr. Erik Lindner skizzierte in einem Impulsvortrag die strategischen Planungsdimensionen im Tourismus. Er schilderte kurzfristige und langfristige Effekte und ihre Auswirkungen auf die unternehmerische Planbarkeit sowie den Einfluss komplexer Systeme.
In einem zweiten Impulsvortrag mit dem Titel „Frequenzen der Veränderung“ zeigte Oliver Puhe Informationen auf, die ein touristischer Betrieb benötigt, um für die nächste Reisesaison kostensparend planen zu können. Hierzu zählen unter anderem Daten und Statistiken, Nachfrageprognosen, Ressourcenmanagement und Kooperationen, aber auch Faktoren wie eine Konkurrenzanalyse, Technologie sowie Marketingmaßnahmen. „Auch das Unerwartbare muss Teil der Planung sein“, bekräftigte Puhe und empfahl den Destinationen und Unternehmen, agil mit ihren Mitarbeiter*innen zu arbeiten, sowie für ein dynamisches Arbeitsumfeld zu sorgen.
Jörn Hoppe gewährte einen Einblick in die Praxis und schilderte den innovativen Planungsprozess, den Superbude vor 15 Jahren mit seinen mittlerweile drei Hotels in Hamburg sowie einem in Wien umgesetzt hat. „Wir fokussierten uns von Anfang an auf den Gemeinschaftsgedanken und haben stets unsere Mitarbeiter*innen in die strategische Planung mit einbezogen“, betonte er.
Dass der Content bei Planern und Strategen zu sehr auf der Strecke bleibe, bemängelte Prof. Georg Steiner. Er plädierte an die Teilnehmer*innen, selbst Geschichten zu erschaffen und Trends zu setzen, anstatt ihnen hinterherzurennen. „Man muss sich mit Entwicklungen beschäftigen, die über den eigenen Tellerrand hinausreichen“, so sein Fazit.
Die Diskutierenden stimmten in der Meinung überein, dass die touristischen Destinationen und Betriebe die Kollaboration untereinander verstärken müssten, da gemeinsam in puncto strategischer Planbarkeit viel erreicht werden könne.
Dr. Erik Lindner ging abschließend auf die Ergebnisse eines kurzen Stimmungsbildes zum Reiseplanungsverhalten der Bevölkerung ein, das das BZT für den Dialog erhoben hat. Das klare Ergebnis: Je älter bzw. beruflich gesetzter die Reisenden sind, desto länger planen sie im Voraus. „Bei den jüngeren Gästen muss man sich auf kurzfristige Entscheidungsprozesse einstellen“, betonte er. Eine weitere Erkenntnis des Stimmungsbildes: Die Corona-Pandemie hat das Planungsverhalten der Gäste nicht verändert.