Gefördertes Forschungsprojekt: Low- & No-Touch-Tourism

Projektlaufzeit: 01/2021 – 07/2021
Projektverantwortliche: PD Dr. Markus Hilpert und Sophie Grunenberg, M. Sc

Low- & No-Touch-Tourism: Das CCC-Konzept

Der Wunsch nach Sicherheit prägt seit Corona das Reiseverhalten. Dies führt zur Entwicklung neuer Angebote von Reiseveranstaltern, DMOs und Beherbergungsbetrieben im Segment „low touch tourism“ oder gar „no touch tourism“. Für einen kontaktarmen Urlaub ist dabei besonders die Reduzierung der drei kritischen „C“ relevant: Gruppenbildungen (CROWD), Kontakte zum Personal (CONTACT) und die Berührung von Geräten und Apparaten (CONTROL).

CROWD: Vermeidung von Gruppenbildung und größeren Zusammenkünften

Zur Reduzierung von Schlangenbildungen, Wartezeiten und Stauungen (flow improvement) dienen Buchungsangebote mit Echtzeit-Aktualisierungen oder raumzeitliche Tracking- und Navigationssysteme, die eine gezielte Besucherlenkung erlauben.
Zu einem begegnungsarmen Reisen tragen auch die raumzeitliche Dezentralisierung von touristischen Angeboten und die Identifizierung von wenig frequentierten Ausflugszielen bei. Solche Social-Distancing-Angebote ermöglichen sichere Ausflüge zu interessanten Destinationen.

CONTACT: Minimierung physischer Kontakte zwischen Reisenden und Tourismusanbietern

Ob an der Rezeption, im Restaurant oder bei der Stadtführung – physische Kontakte zwischen Reisenden und Personal sind bei einem begegnungsarmen Urlaub zu minimiert. Bei einer Stadtführung können beispielsweise Self-Guided-Tours mit QR-Codes oder Informationen über Apps solche Kontakte vermeiden. Durch digitale Kommunikation zwischen Gästen und Personal via Messenger-Dienste können Near-Contact-Services ebenfalls reduziert werden. In der Praxis wird zudem erprobt, inwieweit persönliche Interaktionen durch Service-Roboter, Chatbots oder Sprachassistenten ersetzt werden können.

CONTROL: Reduzierung von physischen Kontakten mit hochfrequentierten Oberflächen

Die Minimierung von Touchpoints (z. B. Lichtschalter, Fahrstuhlknöpfe, Türklinken) dient der Vermeidung von Schmierinfektionen über kontaminierte Oberflächen. Für eine berührungsarme Urlaubsumgebung sind daher Sprachsteuerungen, Bewegungssensoren, Digital-Room-Keys auf dem Smartphone oder Iris- und Gesichtserkennungen hilfreich.
Der Trend zu BYOD (brings your own device) macht das eigene Smartphone zu einem wesentlichen Werkzeug, um Touchpoints zu vermeiden. Es ist im berührungsarmen Urlaub ein wirksames Instrument für den kontaktlosen Check-in/Check-out, das kontaktlose Bezahlen und Registrieren, für die digitale Gästeinformation oder dient als Zimmerschlüssel.

Die Summe solcher CCC-Angebote kann letztlich im Marketing (safety branding) kontaktarmer Urlaubsaktivitäten und Destinationen genutzt werden.

Titel:
Gefördertes Forschungsprojekt: Low- & No-Touch-Tourism
Abgerufen am:
12.05.2021