GEFÖRDERTES PROJEKT 2022/2023

Schlagworte: Fachkräftesicherung, Hotellerie/Gastronomie

New Work als Stellschraube für die Fachkräftesicherung im Tourismus in Bayern – Analyse der Ist-Situation, Ableitung von Potenzialen und Erarbeitung eines Maßnahmenkatalogs

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Das Ziel des Forschungsprojekts besteht darin, den Zusammenhang zwischen New Work-Maßnahmen, psychologischem Empowerment und den potenziellen Auswirkungen auf die Employee Experience in der bayerischen Tourismuswirtschaft zu untersuchen. Dies soll sowohl wissenschaftliche Erkenntnisse generieren als auch einen direkten Praxistransfer ermöglichen, um die langfristige Bindung und Gewinnung von Mitarbeitenden in einer von Fachkräftemangel geprägten Branche zu verbessern.

Insgesamt verfolgt das Forschungsprojekt einen Multi-Method-Ansatz mit der Durchführung von drei sich ergänzenden empirischen Erhebungen: qualitative Interviews anhand eines Leitfadens und zwei quantitative Online-Befragungen. Die Ergebnisse der quantitativen Vorstudie wurden zur Entwicklung eines angepassten Fragebogens für eine größere Stichprobe im Rahmen der quantitativen Hauptstudie genutzt. Alle drei Studien wurden zunächst unabhängig analysiert und abschließend zusammenfassend betrachtet, um Handlungsempfehlungen und Limitationen abzuleiten.

Die Ergebnisse aller Erhebungen weisen positive und signifikante Zusammenhänge zwischen der Implementierung verschiedener New Work-Maßnahmen, psychologischem Empowerment und der Employee Experience im Tourismussektor auf. Zusätzlich wurden, insbesondere in der Hotellerie und Gastronomie, Barrieren und Hindernisse in der Arbeitsgestaltung und bei der Umsetzung von New-Work-Maßnahmen identifiziert. Unter Berücksichtigung dieser Erkenntnisse wurden Maßnahmen wie z.B. Förderung der Mitarbeiterzufriedenheit zur Bewältigung des Fachkräftemangels im bayerischen Tourismus herausgearbeitet.

In der Diskussion wird aufgezeigt, dass die Varianz in Bezug auf die berufliche Position (Führungskräfte und Mitarbeitende) innerhalb der durchgeführten Studien, die tendenziell eher jüngere Altersstruktur innerhalb der Stichproben sowie das Design im Rahmen von Querschnittserhebungen das Ableiten von kausalen Schlussfolgerungen einschränken. Diese Aspekte sind folglich bei der Interpretation der Ergebnisse und bei der Übertragung auf die Tourismusbranche im Allgemeinen zu beachten.

In den Handlungsempfehlungen wird deutlich, dass angesichts des Fachkräftemangels im Tourismus die Investition in die Befähigung, Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeiter eine zentrale Stellschraube darstellt – dies kann durch die Implementierung ausgewählter New-Work Maßnahmen erreicht werden. Eine individuelle Anpassung der Maßnahmen an die Organisationsstruktur, Unternehmens-/Führungskultur sowie die Merkmale der Mitarbeitenden und Führungskräfte kann beispielsweise durch formative als auch summative Evaluationen, in Form von Mitarbeiterbefragungen, stattfinden. Mitarbeiterführung auf Augenhöhe, ein wertschätzender Umgang miteinander und die aktive Mitwirkung bei der Entwicklung neuer Themen können zentrale New Work-Maßnahmen sein, während die alleinige Einführung der 4-Tage-Woche nicht erfolgsversprechend ist.

Projektverantwortung

Projektleitung: Prof. Dr. Simon Werther (Fakultät für Tourismus, Hochschule München)
Projektmitarbeit: Stefanie Brenning, M.A. (Fakultät für Tourismus, Hochschule München)

Projektbericht

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