KAMINGESPRÄCH

Nachhaltigkeit im Tourismus aus der Perspektive von Angebot und Nachfrage

Landshut I 04. Dezember 2019

AUS DER WISSENSCHAFT

Prof. Dr. Edgar Kreilkamp

Leuphana Universität Lüneburg
Gastwissenschaftler (Tourismusmanagement)

 

Nachhaltige Hotels sind für Gäste nur schwer auffindbar. Viele sagen nichts über ihre vielfältigen Aktivitäten.

Prof. Dr. Edgar Kreilkamp

Kernaussagen
  • Nachhaltiges Wirtschaften spart langfristig Kosten und generiert zugleich ein höheres Gastaufkommen.
  • Zum Thema Nachhaltigkeit wird oft unzureichend und falsch kommuniziert, was zu mangelnden Kenntnissen der Urlaubsgäste führt.
  • Laut einer Studie von Prof. Dr. Kreilkamp haben 53,7 % der Befragten die Absicht, ihre Urlaubreise nachhaltig zu gestalten. Tatsächlich achten aber nur 6,7 % bei der Planung der Reise intensiv auf Aspekte der Nachhaltigkeit („Attitude-Behaviour-Gap“).
  • Es bräuchte regionale Manager, die sich federführend um das Thema Nachhaltigkeit kümmern und die verantwortlichen Akteure dabei beraten, Maßnahmen sinnvoll umzusetzen.

AUS DER PRAXIS

Johannes Lichtmannegger

Berghotel Rehlegg AG, Ramsau
Inhaber

Es muss nicht gleich der große Wurf sein.

Johannes Lichtmannegger

Kernaussagen
  • Ein langfristiges Konzept zu mehr Nachhaltigkeit ist sinnvoll, jedoch lassen sich viele Maßnahmen auch Schritt für Schritt umsetzen. Eine Sensibilisierung für das Thema und das Erwerben von nützlichen Kenntnissen sind bereits die erste Grundlage.
  • Oftmals entstehen Wertschöpfungsketten, von denen die Akteure und die Nachhaltigkeitsbilanz profitieren – etwa durch Kooperationen mit regionalen Lieferanten.
  • Das „Win-Win-Prinzip“ kann sich für eine ganze Region entwickeln. So führt etwa eine Stärkung der heimischen Landwirtschaft mit hohen Umweltstandards zu einem Imagegewinn und Strukturerhalt der gesamten Destination.

Ergebnisse der Workshops

  • Die Akteure der Tourismuswirtschaft benötigen einen klaren USP, der Nachhaltigkeit und Umweltschutz in den Mittelpunkt stellen.
  • Darauf aufbauend müssen neue, zielgruppengerechte Angebote geschaffen werden.
  • Die Umsetzung muss auf alle Bereiche abgestimmt sein – Preis-Leistungs-Verhältnis, Investitionsbudget, Digitalisierung, Mitarbeitermotivation, Kommunikation, rechtliche Hürden.
  • Es bedarf einer klugen Aufklärungsarbeit und der Motivation zu einem nachhaltigerem Handeln entlang der gesamten Customer Journey.

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