GEFÖRDERTES PROJEKT 2023/2024
GEFÖRDERTES PROJEKT 2023/2024
Schlagworte: Workation, Kur- und Heilbäder, Zielgruppen
© iStock.com/Vasil Dimitrov
Die moderne Arbeitswelt verändert sich rasant, geprägt durch flexible Arbeitszeiten, Digitalisierung sowie den wachsenden Wunsch von Arbeitnehmern nach einer besseren Work-Life-Balance. Gleichzeitig rückt die Gesundheitsprävention stärker in den Fokus, da unter anderem eine längere Lebensarbeitszeit Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen herausfordern. Vor diesem Hintergrund bietet das Konzept der gesundheitsorientierten (Co-)Workation eine zukunftsweisende Lösung: eine Kombination aus produktivem Arbeiten und gezielter Gesundheitsförderung. Für Bayerns Heil- und Thermalbäder ergibt sich daraus die Chance, neue Zielgruppen anzusprechen und ihre Position als innovative Gesundheitsdestinationen zu stärken. Im Rahmen des vorliegenden Forschungsprojekts sollen die Potenziale, welche mit dem Konzept der gesundheitsorientierten (Co-)Workation einhergehen, ausführlich untersucht werden. Der Fokus liegt dabei insbesondere auf den folgenden beiden Fragestellungen:
Um diese Fragen bestmöglich zu beantworten, wurden in einer repräsentativen Online-Befragung 936 Arbeitnehmer aus Bayern, die regelmäßig mobil arbeiten, zu ihren Interessen und Präferenzen befragt. Ergänzend dazu gaben 169 Arbeitgebervertreter im Rahmen einer Online-Befragung Einblicke in die Rahmenbedingungen und Anforderungen aus Unternehmenssicht. Vertiefend wurden qualitative Interviews mit 13 Entscheidungsträgern geführt, um zentrale Themen wie Umsetzbarkeit und Nachhaltigkeit des Konzepts zu beleuchten. Abschließend diskutierten Vertreter des Bayerischen Heilbäderverbands in einem Workshop das Konzept und erarbeiteten dabei unter anderem erste Ansätze zur praktischen Umsetzung, etwa hinsichtlich Qualitätskriterien oder möglichen Vermarktungsstrategien.
Die Studie zeigt, dass 74 Prozent der befragten Arbeitnehmer an einer gesundheitsorientierten Workation interessiert sind, wobei 38 Prozent diese „auf jeden Fall“ in bayerischen Heil- und Thermalbädern durchführen würden – ein Marktpotenzial von etwa 564.000 Personen. Arbeitgeber sehen ebenfalls Vorteile: 32 Prozent befürworten das Konzept, weitere 47 Prozent zeigen sich offen. Als Mehrwerte werden eine gesteigerte Mitarbeiterzufriedenheit, weniger Fehlzeiten und die langfristige Gesundheit der Belegschaft hervorgehoben.
Erfolgsentscheidend ist ein modernes, naturnahes Arbeitsumfeld mit ergonomischer Ausstattung, stabiler Internetverbindung und gesunder Verpflegung. Die Aufenthalte sollten präventive Gesundheitsangebote einbinden, die nachhaltig wirken. Herausforderungen bestehen jedoch in der Wahrnehmung der Heilbäder bei jüngeren Zielgruppen, die bislang kaum angesprochen werden, sowie in der Finanzierung. Eine Mischfinanzierung durch Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Krankenkassen könnte hier eine Lösung bieten.
Mehrwerte für eine gesundheitsorientierte Workation in bayerischen Heil- und Thermalbädern (Arbeitgebersicht)
Quelle: eigene Darstellung, kategorisiert | 93 Nennungen von 76 Personen
Für Bayerns Heil- und Thermalbäder könnte eine Umsetzung die Chance bieten, sich als zukunftsorientierte Gesundheitsdestinationen zu positionieren. Zielgruppenspezifische Vermarktung und Pilotprojekte könnten helfen, neue Zielgruppen zu erschließen und langfristig vom Trend zu flexiblen Arbeitsmodellen zu profitieren. Dieses Konzept bietet somit eine potenzielle Win-Win-Situation für alle Beteiligten und könnte die Zukunft der Gesundheitsprävention prägen.
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Projektleitung: Dr. Stefan Mang (Centrum für Marktorientierte Tourismusforschung – CENTOURIS, Universität Passau)