SCHLAGLICHT
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Schlagworte: Corona-Pandemie
Von Sascha Filimon, 18. März 2021
© BZT
Wie in vielen Teilen Europas und der Welt war das Jahr 2020 in Bayern (und Deutschland) von der schnellen Ausbreitung der Covid-19-Pandemie geprägt. Der Verlauf der Pandemie kann in diesem Jahr als ein Wechsel zwischen Shutdown, Recovery und erneutem Shutdown beschrieben werden. Auf Perioden mit hohen Fallzahlen, großen Einschränkungen des gesellschaftlichen Lebens (zunächst regional, dann auf Bundes- und später auch auf lokaler Ebene) sowie politischen Maßnahmen und Hilfsprogrammen für die Wirtschaft folgen Perioden, in denen die Fallzahlen niedrig sind, die Einschränkungen aufgehoben werden und sich eine gewisse Erholung im Tourismus einstellt, bevor im November neue Maßnahmen auf steigende Fallzahlen folgen.

Quelle: Robert Koch Institut 2021 und eigene Zusammenstellung
Die zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie verhängten Reisebeschränkungen und die als Folge der Pandemie gesunkene Reisebereitschaft führen zu einer verringerten Reiseaktivität in Deutschland im Jahr 2020. In diesem Jahr verzeichnet Deutschland von Januar bis Dezember einen Rückgang der Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben von minus 39 Prozent im Vergleich zum Durchschnitt der fünf Vorjahre. Besonders betroffen sind die Monate April (-87,9 Prozent) und Mai (-74,5 Prozent). Dabei ist der Rückgang bei den ausländischen Reisenden (-64,4 Prozent) deutlich höher als bei den inländischen Reisenden (-33,4 Prozent). Auch beim Ausmaß der Betroffenheit einzelner Bundesländer zeigen sich deutliche Unterschiede: Die drei Stadtstaaten Berlin (-61,5 Prozent), Hamburg (-50,7 Prozent) und Bremen (-41,1 Prozent) verzeichnen hohe Rückgänge bei den touristischen Übernachtungen im Vergleich zum Durchschnitt der fünf Vorjahre. Dagegen sind die Verluste von Bundesländern mit klassischen Sommer-Urlaubsregionen wie Schleswig-Holstein (-7,1 Prozent) oder Mecklenburg-Vorpommern (-10,1 Prozent) relativ gering (Destatis, 2020).
Neben den räumlichen Unterschieden auf Ebene der Bundesländer zeigen sich auch Unterschiede innerhalb des deutschen Beherbergungsgewerbes. So verzeichnen Jugendherbergen und Hütten 2020 lediglich 7,1 Mio. Übernachtungen. Dies entspricht einem Rückgang von minus 64,6 Prozent im Vergleich zum Durchschnitt der fünf Vorjahre. Dagegen legt das Campingsegment (+5,4 Prozent) sowie die Übernachtungen in Ferienhäusern und -wohnungen (+6,5 Prozent) vor allem in den Sommermonaten nach der teilweisen Aufhebung der Übernachtungsverbote zu (z. B. +68,0 Prozent im Campingsegment im September). Die Hotellerie in Städten mit mehr als 100.000 Einwohner/innen verzeichnet dagegen dramatische Rückgänge (-45,6 Prozent von Januar bis September) (Destatis, 2020).
Innerhalb der 13 deutschen Flächenländer existieren räumliche und zeitliche Unterschiede in der Entwicklung der touristischen Übernachtungen. Der Vergleich mit den Vorjahren zeigt deutlich eine räumliche und zeitliche Differenzierung in der Betroffenheit des Tourismus in Bayern durch die tatsächlichen Reiseentscheidungen der touristischen Nachfrager. Im Durchschnitt der letzten fünf Jahre (2015 bis 2019) entfallen auf Bayern rund 94,5 Mio. Übernachtungen pro Jahr. Im Jahr 2020 werden jedoch nur noch rund 60,0 Mio. Übernachtungen verzeichnet (Bayerisches Landesamt für Statistik, 2020). Dies entspricht einem Rückgang von minus 36,4 Prozent. Der absolute Verlust von mehr als 34 Mio. Übernachtungen führt zu Umsatzeinbußen von ca. 2,0 bis 2,6 Mrd. Euro für Bayern (bei durchschnittlichen Zimmerpreisen von 60 bis 75 Euro (eigene Berechnung auf Basis von Destatis, 2020)).
In Kooperation mit dem Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie und Tourismusforschung der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) werden die Auswirkungen externer Schocks auf die Tourismuswirtschaft in Bayern am Beispiel der Corona-Pandemie untersucht. Das Projekt ermöglicht es, die Auswirkungen der Coronakrise auf die bayerische Tourismuswirtschaft mit einer Verzögerung von lediglich zwei Monaten zu untersuchen.
Bis auf wenige regionale Ausnahmen zeigen der Januar (+10,5 Prozent für Bayern) und der Februar (+11,8 Prozent) für die meisten Landkreise einen positiven Trend – bei Vergleich der Übernachtungszahlen des Jahres 2020 mit dem Durchschnitt der fünf Vorjahre. Die ersten Covid-19-Fälle in Deutschland und steigende Fallzahlen führen jedoch zu ersten Einschränkungen durch Maßnahmen auf Bundes- und Landesebene, was zu einer Verschlechterung der Situation im März (-50,5 Prozent) führt. Der April (-88,4 Prozent) zeigt bayernweit die höchsten Rückgänge, die ihr Maximum im Regierungsbezirk Schwaben mit minus 92,6 Prozent erreichen, während die Oberpfalz mit minus 84,1 Prozent den geringsten Rückgang aller Regierungsbezirke in diesem Monat verzeichnet – wobei die Unterschiede im Ausmaß der Auswirkungen relativ gering sind (8,5 Prozentpunkte). Erste Besserungstendenzen sind mit den Lockerungen im Mai zu erkennen (-84,3 Prozent). Diese Erholungstendenzen verstärken sich im Juni (-38,1 Prozent) zusammen mit der Aufhebung des Übernachtungsverbots. In den Folgemonaten werden jedoch bei der Erholung starke regionale Unterschiede deutlich: Während sich in Schwaben der Rückgang der touristischen Übernachtungen im Vergleich zum Durchschnitt der fünf Vorjahre von minus 83,8 Prozent im Mai auf minus 21,1 Prozent im Juni verbessert, erholt sich Mittelfranken nur um rund 36 Prozentpunkte von minus 84,6 Prozent im Mai auf minus 48,9 Prozent im Juni. Im Juli (-19,6 Prozent) und August (-12,0 Prozent) setzt sich der Erholungsprozess bei Betrachtung des gesamten Bundeslandes fort, verlangsamt sich aber im September (-11,5 Prozent). Im Oktober (-27,7 Prozent) zeigen sich mit wenigen Ausnahmen im Alpenvorland überwiegend Verschlechterungen zu den Vorjahren, die sich, aufgrund der neuen Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie, im November (-70,7 Prozent) und Dezember (-79,7 Prozent) über ganz Bayern hinweg verschärfen (Bayerisches Landesamt für Statistik, 2020).
Ab Mai sind besonders die großstädtischen Kreise (≥100.000 Einwohner) von stärkeren Rückgängen betroffen. So verlieren im Juli die Städte Nürnberg und München 45,6 Prozent beziehungsweise 51,5 Prozent ihrer Übernachtungen im Vergleich zum Durchschnitt des gleichen Monats der letzten fünf Jahre, wohingegen besonders im bayerischen Voralpenraum bereits erste Erholungstendenzen wahrzunehmen sind (Bayerisches Landesamt für Statistik, 2020). Generell zeigen ländliche Landkreise und kreisfreie Städte eine schnellere und länger andauernde Erholung als die großen kreisfreien Städte. Insbesondere die ländlichen Kreise in Südbayern zeichnen sich bis Oktober durch eine schnelle und robuste Erholung aus. Die Landkreise, die in Alpennähe liegen und damit bekannte touristische Sommerziele sind, profitieren überproportional von den Reisebeschränkungen ins Ausland und der Tendenz zu Urlaub im Inland. Die meisten von diesen Kreisen haben im August und September 2020 mehr Übernachtungen als im Durchschnitt der fünf Vorjahre. Erst ab Oktober zeigen sich auch hier Verschlechterungen, die sich im Oktober und November weiter verschärfen. So weist das Oberallgäu beispielsweise seit Juni mehr Übernachtungen als im Durchschnitt der fünf Vorjahre auf, was sich im November (-80,5 Prozent) und besonders Dezember (-92,0 Prozent) ins Gegenteil verkehrt.
Ab Juli entwickeln sich die städtischen Kreise deutlich positiver als die periurbanen Kreise. Dieser Effekt, der sich im Juli verstärkt, lässt sich durch die Stützfunktion der Stadtrandbezirke für die Übernachtungen in den großen Stadtbezirken (≥100.000 Einwohner) erklären. Dementsprechend wirkt sich die negative Entwicklung dieser großen Stadtkreise, ausgelöst durch den Verlust von Tagungen, Kongressen und Messen, auch auf das weitere Umland aus. Eine hohe Variation innerhalb der Gruppe der ländlichen Kreise sowie der städtischen Kreise im August deutet auf gegenläufige Entwicklungen innerhalb dieser Gruppe hin: Die Landkreise entlang der Alpen in Oberbayern und Schwaben weisen im Vergleich zu den fünf Vorjahren einen deutlichen Anstieg der Übernachtungszahlen auf, während vor allem die peripheren Landkreise in Niederbayern, der Oberpfalz, Mittel- und Unterfranken weiterhin deutlich unter dem Durchschnitt der Vorjahre verbleiben.
Bayerisches Zentrum für Tourismus
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