SCHLAGLICHT
SCHLAGLICHT
Schlagworte: Digitalisierung, Overtourism, Besucherlenkung
Von Sybille Mederle, 27. August 2020
© iStock.com/makasana
Das eigene Land ist bei der deutschen Bevölkerung aufgrund der Corona-Pandemie derzeit ein beliebtes Urlaubsland. Das zeigt auch eine Studie des Bayerischen Zentrums für Tourismus (Juli 2020). Von den Befragten, die bereits im Mai oder Juni im Urlaub waren, machte ein großer Teil Urlaub im eigenen Bundesland. Im Rahmen der Umfrage wurden auch die bevorzugten Regionen beziehungsweise Länder für den Urlaub im Inland und im Ausland ermittelt. Innerhalb Deutschlands zeigt sich nach wie vor die Dominanz der Süd- und Nordschiene: Jeder Fünfte will seinen Urlaub in Bayern verbringen, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein.
Der Urlaub im eigenen Land hat auch Auswirkungen auf das Ausflugsverhalten der Deutschen. In diesem Jahr haben noch mehr Tagesausflügler die schon vor Corona überlaufenen Hotspots in Bayern und den restlichen Bundesländern angesteuert. Bereits im Juni zeigten sich die Auswirkungen der Pandemie auf den Ausflugsverkehr. Die Folge waren überfüllte Straßen, Wanderwege und Seen. Hinzu kamen zugeparkte Rettungswege, ein erhöhtes Lärm- und Müllaufkommen, Wildparker und -camper in Naturschutzgebieten. Viele Tourismusregionen waren mit den Besucheranstürmen regelrecht überfordert. Auf der einen Seite profitiert der regionale Tourismus von den Besuchern, auf der anderen Seite leiden Einheimische in den hoch frequentierten Ausflugszielen unter dem starken Besucherandrang. Die Folgen für die Natur sind drastisch und die Hygiene-Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie schwer einzuhalten.
Jetzt sind innovative Konzepte gefragt, um die Besucherströme intelligent zu lenken. Die Digitalisierung kann dabei helfen, diese schnell umzusetzen. Bereits vor der Coronakrise wurde das Thema Besucherlenkung im Zusammenhang mit dem „Overtourism“ diskutiert, um für Natur, Einheimische und Touristen sinnvolle und nachhaltige Lösungen zu finden. Dabei sollen Lenkungsmaßnahmen vor allem den Tagestourismus steuern.
In der Diskussion stehen Ausflugsticker, über die in Echtzeit Kapazitäten innerhalb der Hotspots abgefragt werden können. Auch Auffangparkplätze, Zubringershuttles, Ticketing-Lösungen oder die Erhöhung von Parkkosten sind mögliche Maßnahmen zur Besucherlenkung. Zudem können Parkleitsysteme, Betretungsverbote, lokale und temporäre Sperrungen oder Obergrenzen für Tagesausflügler den Tagestourismus steuern.
Die am meisten von Tagesausflüglern und Urlaubern frequentierten Bundesländer, etwa Mecklenburg-Vorpommern oder Bayern, versuchen bereits auf den Zuwachs der Touristen mit entsprechenden Besucherlenkungsmaßnahmen zu reagieren.
Bayern versucht über einen „Ausflugs-Ticker“ die Besucher in den beliebtesten Ausflugszielen zu lenken. Über eine eigene Website können Touristen die aktuelle Situation in den verschiedenen Regierungsbezirken Bayerns einsehen. Beispielsweise werden Informationen zum aktuellen Verkehrsaufkommen oder zu Wartezeiten an Seilbahnen oder Kassen von Touristenattraktionen veröffentlicht. Gleichzeitig wird auch auf alternative Angebote verwiesen, falls bestimmte Regionen bereits an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Zudem werden Orientierungs- und Freizeittipps gegeben. Die Pflege der Daten erfolgt derzeit noch manuell über die einzelnen Tourismusdestinationen. Teilweise werden die Daten zu Stoßzeiten stündlich aktualisiert, mal erfolgt dies auch in längeren Abständen. Die Zukunft sieht der Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie Hubert Aiwanger in einer App, über die in Echtzeit die Daten abgefragt werden können. So sollen Besucher systematisch gelenkt werden, wovon etwa weniger frequentierte Touristenorte, Gaststätten oder Freizeitbetriebe profitieren könnten.
An der Ostsee informiert eine Website über die Auslastung der Strände in der Lübecker Bucht zwischen Scharbeutz und Rettin. Hier können Strandbesucher über ein einfaches Ampelsystem erkennen, ob ein Besuch am Strand noch möglich ist. Grün bedeutet, dass noch genügend Platz am Strand vorhanden ist, um die Abstandsregeln einzuhalten. Zeigt die Ampel auf der Website Gelb, dann sind nur noch wenige Plätze verfügbar oder einzelne Strandabschnitte sind bereits gesperrt. Rot zeigt an, dass der Strand bereits voll und somit vorübergehend nicht mehr zugänglich ist. Die dafür benötigten Daten liefern die Vermieter der Strandkörbe und das Personal, das die Kurtaxe kassiert. So soll es möglich werden, die Gäste an Strandabschnitte zu lenken, die weniger ausgelastet sind. Zukünftig soll dieses System mit installierten Sensoren ausgestattet werden, die die Strandbesucher automatisch zählen. Über Bildschirme soll probeweise angezeigt werden, welche Kapazitäten an den jeweiligen Strandabschnitten noch verfügbar sind.
Schleswig-Holstein hatte bereits mit Zugangsbeschränkungen und Betretungsverboten für Tagestouristen auf die Besucheranstürme reagiert. So waren einige Inseln der Nordseeküste in Schleswig-Holstein bereits über Pfingsten für Tagesbesucher gesperrt. Den einzelnen Kreisen im nördlichsten Bundesland ist es derzeit vorbehalten je nach Bedarf eigene Regelungen umzusetzen. Die Rechtsgrundlagen, auf die sich die Kommunen für die Betretungsverbote berufen, sind meist das Infektionsschutzgesetz in Verbindung mit den länderspezifischen Verwaltungsgesetzen. Die Gemeinde St. Peter Ording in Schleswig-Holstein startet ein Besucherlenkungsprojekt mit dem Titel „Digitale Lösungen zur Messung von Auslastungen und zur Besucherlenkung in St. Peter-Ording“. Unter Einsatz von anonymisiertem WLAN-Tracking-Daten wird an Orten mit hohem Besucheraufkommen der Besucherstrom in Echtzeit gemessen. Dafür werden an verschiedenen Standorten kleine Computer installiert, die innerhalb eines begrenzten Radius die Signale von Smartphones im WLAN-Modus erfassen. So zum Beispiel an der Seebrücke, die den Übergang zum Strand darstellt, der kulinarischen Meile oder dem Wochenmarkt. Die erfassten Daten werden in Form eines „Ampelsystems“ in die bestehende Webseite und Webapp integriert, auf der bereits viele der Point of Interests (POI) der Gemeinde erfasst sind. Klickt der Besucher auf einen der für ihn interessanten POIs wird ihm die Ampel angezeigt.[5]
In Mecklenburg-Vorpommern ist aktuell die Einreise von Tagesgästen aus Deutschland oder dem Ausland ohne den Nachweis von mindestens einer Übernachtung verboten, es sei denn, die Einreise erfolgt über einen gebuchten Tagesausflug mit einem Reisebus.
Die hier beschriebenen Maßnahmen zur Lenkung von Tagestouristen – etwa über Betretungsverbote – werfen die Frage auf, ob sich diese auch auf andere Bundesländer und Regionen übertragen lassen. Inwieweit es eine allgemeine Patentlösung für Besucherlenkung geben wird und welche Maßnahmen in der Realität greifen, kann heute noch nicht abschließend beurteilt werden. Letztendlich hängt der Erfolg der Maßnahmen von den Tagestouristen selbst ab: Diese müssen sich vor der Anreise über die jeweilige Lage am Zielort informieren und sich gegebenenfalls für eine weniger frequentierte Alternative entscheiden beziehungsweise den Empfehlungen der Tourismusregionen Folge leisten. Besucherlenkung sollte zur langfristigen Aufgabe von Destinationen werden, um das Verhalten der Touristen nachhaltig zu beeinflussen und zu verändern.
Bayerisches Zentrum für Tourismus
We firmly believe that the internet should be available and accessible to anyone, and are committed to providing a website that is accessible to the widest possible audience, regardless of circumstance and ability.
To fulfill this, we aim to adhere as strictly as possible to the World Wide Web Consortium’s (W3C) Web Content Accessibility Guidelines 2.1 (WCAG 2.1) at the AA level. These guidelines explain how to make web content accessible to people with a wide array of disabilities. Complying with those guidelines helps us ensure that the website is accessible to all people: blind people, people with motor impairments, visual impairment, cognitive disabilities, and more.
This website utilizes various technologies that are meant to make it as accessible as possible at all times. We utilize an accessibility interface that allows persons with specific disabilities to adjust the website’s UI (user interface) and design it to their personal needs.
Additionally, the website utilizes an AI-based application that runs in the background and optimizes its accessibility level constantly. This application remediates the website’s HTML, adapts Its functionality and behavior for screen-readers used by the blind users, and for keyboard functions used by individuals with motor impairments.
If you’ve found a malfunction or have ideas for improvement, we’ll be happy to hear from you. You can reach out to the website’s operators by using the following email
Our website implements the ARIA attributes (Accessible Rich Internet Applications) technique, alongside various different behavioral changes, to ensure blind users visiting with screen-readers are able to read, comprehend, and enjoy the website’s functions. As soon as a user with a screen-reader enters your site, they immediately receive a prompt to enter the Screen-Reader Profile so they can browse and operate your site effectively. Here’s how our website covers some of the most important screen-reader requirements, alongside console screenshots of code examples:
Screen-reader optimization: we run a background process that learns the website’s components from top to bottom, to ensure ongoing compliance even when updating the website. In this process, we provide screen-readers with meaningful data using the ARIA set of attributes. For example, we provide accurate form labels; descriptions for actionable icons (social media icons, search icons, cart icons, etc.); validation guidance for form inputs; element roles such as buttons, menus, modal dialogues (popups), and others. Additionally, the background process scans all the website’s images and provides an accurate and meaningful image-object-recognition-based description as an ALT (alternate text) tag for images that are not described. It will also extract texts that are embedded within the image, using an OCR (optical character recognition) technology. To turn on screen-reader adjustments at any time, users need only to press the Alt+1 keyboard combination. Screen-reader users also get automatic announcements to turn the Screen-reader mode on as soon as they enter the website.
These adjustments are compatible with all popular screen readers, including JAWS and NVDA.
Keyboard navigation optimization: The background process also adjusts the website’s HTML, and adds various behaviors using JavaScript code to make the website operable by the keyboard. This includes the ability to navigate the website using the Tab and Shift+Tab keys, operate dropdowns with the arrow keys, close them with Esc, trigger buttons and links using the Enter key, navigate between radio and checkbox elements using the arrow keys, and fill them in with the Spacebar or Enter key.Additionally, keyboard users will find quick-navigation and content-skip menus, available at any time by clicking Alt+1, or as the first elements of the site while navigating with the keyboard. The background process also handles triggered popups by moving the keyboard focus towards them as soon as they appear, and not allow the focus drift outside it.
Users can also use shortcuts such as “M” (menus), “H” (headings), “F” (forms), “B” (buttons), and “G” (graphics) to jump to specific elements.
We aim to support the widest array of browsers and assistive technologies as possible, so our users can choose the best fitting tools for them, with as few limitations as possible. Therefore, we have worked very hard to be able to support all major systems that comprise over 95% of the user market share including Google Chrome, Mozilla Firefox, Apple Safari, Opera and Microsoft Edge, JAWS and NVDA (screen readers).
Despite our very best efforts to allow anybody to adjust the website to their needs. There may still be pages or sections that are not fully accessible, are in the process of becoming accessible, or are lacking an adequate technological solution to make them accessible. Still, we are continually improving our accessibility, adding, updating and improving its options and features, and developing and adopting new technologies. All this is meant to reach the optimal level of accessibility, following technological advancements. For any assistance, please reach out to