ONLINE-FORUM

Architektur trifft Tourismus: Atmosphären schaffen – Erlebnisräume gestalten

live am 24. Juni 2025 I 10.00 bis 11.30 Uhr

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Unsere Gäste

Eine Frau mit hochgestecktem dunklem Haar, die einen Blazer und eine weiße Bluse trägt, lächelt in die Kamera. Der Hintergrund ist unscharf und scheint eine illustrierte oder gemusterte Wand zu sein. Das Bild ist in schwarz-weiß gehalten.

Marion Arnemann-Mangold

Projekt Management & Development Services
Jones Lang LaSalle SE

Ein Mann mit rötlich-braunem Haar und Bart, der eine hell gestreifte Jacke über einem weißen Hemd trägt, posiert vor einem blauen Vorhang im Hintergrund.

Stefan Rier

Gründer und Geschäftsführer
NOA studio

Ein Mann mit kurzen, gewellten hellbraunen Haaren und heller Gesichtsbehaarung blickt direkt in die Kamera. Er trägt ein gestreiftes Button-up-Hemd und steht vor einem schlichten schwarzen Hintergrund.

Bruno Marti

EVP Brand Marketing
Ennismore

Ein Mann mittleren Alters mit grauem Haar, dunkler Anzugjacke und weißem Hemd, lächelt in die Kamera vor einem hellgrauen Hintergrund.

Rüdiger Wörnle

Geschäftsführer
BCW Hotels & Resorts GmbH

Eine Frau mit kurzen, gewellten Haaren und einem dunklen Button-up-Hemd posiert vor einem strukturierten, geometrischen Wandbild. Das Bild ist schwarz-weiß, mit einem ruhigen und zuversichtlichen Ausdruck.

Dorothee Maier

Mitgründerin und Innenarchitektin, meierei Innenarchitektur/Design

Expertenjury Tourismus-Architektur-Preis „artouro

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Die Konferenz im Überblick

Die enge Verbindung zwischen Architektur und Tourismus stand im Mittelpunkt der Veranstaltung. Es diskutierten Expertinnen und Experten, wie Architektur weit über ihre Funktion hinauswirkt – als emotionales, identitätsstiftendes und wirtschaftlich relevantes Element touristischer Entwicklung.

Prof. Dr. Marco A. Gardini betonte in seiner Einführung, dass Architektur touristische Räume prägt und die Rahmenbedingungen für Begegnung, für Erholung, für Inspiration schafft. Architektur ist längst ein entscheidender Faktor für touristischen Erfolg geworden, wird sie doch oftmals zum identitätsstiftenden Merkmal einer Region oder einer Stadt und zunehmend selbst zum Reiseziel – ob durch ikonische Bauwerke oder authentisch eingebettete Landschaftshotels.

Marion Arnemann-Mangold hob in ihrem Impulsvortrag hervor, dass Hotels häufig den gesellschaftlichen Wandel widerspiegeln. Mit narrativer Architektur, echter Partizipation, der Einbindung der Natur sowie der Verschmelzung von physischen und digitalen Räumen kann ein nachhaltiges Besuchserlebnis geschaffen werden. „Architektur ist ein strategischer Erfolgsfaktor für wirtschaftliche und soziale Nachhaltigkeit“, so Arnemann-Mangold.

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Stefan Rier unterstrich: „Der heutige Tourist sucht keine Sehenswürdigkeiten, sondern Emotionen.“ Anhand verschiedener Projekte zeigte er, wie Architektur emotionale Resonanzräume erschafft. So wurde etwa in einer alpinen Ferienanlage durch naturnahes Bauen mit regionalen Materialien und lichtdurchlässigen Holzkonstruktionen, das Auslagern des Parkplatzes und den Verzicht auf Außenbeleuchtungen eine Atmosphäre geschaffen, die eine enge Naturverbundenheit und Ursprünglichkeit erzeugt. In einer Single-Parenting-Hotelanlage wiederum wurde alles darauf ausgerichtet, einen heilsamen, schützenden Ort mit vielfältigen Angeboten für frisch Getrennt-Lebende zu kreieren.

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Bruno Marti lenkte den Blick auf urbane Räume, in denen Gestaltung oft durch Verdichtung, Umnutzung und die kreative Weiterentwicklung bestehender Bauten geprägt sei. In der Praxis verliere reines Design an Bedeutung, während das Gesamterlebnis – Storytelling, Atmosphäre, Identifikation – zum entscheidenden Differenzierungsmerkmal werde. „Architektur ist in der Hotellerie grundsätzlich kein Alleinstellungsmerkmal mehr. Es gibt keine Toleranz mehr für schlechtes Bauen. Alle haben einen hohen Designanspruch“, so Marti.

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Mit der Luisenhöhe im Schwarzwald stellte Rüdiger Wörnle ein Gesundheitsresort vor, das konsequent auf die Wechselwirkung zwischen Natur, Architektur und den Lebenswelten (der Gäste und Mitarbeiter) setzt. Das „GesundKunft®“-Konzept rückt den Menschen ins Zentrum – von den Raumverhältnissen bis zur Schlafqualität. Architektur wird dabei zum Resonanzraum für Regeneration. „Ich bin überzeugt, dass Gesundheit in der Hotellerie ein echter Gamechanger ist“, so Wörnle.

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Dorothee Maier plädierte für mehr Wertschätzung des baulichen Bestands. Die Weiterentwicklung vorhandener Strukturen sei nicht nur nachhaltig, sondern auch kulturell sinnstiftend. „Die Verteilung der Mehrwerte auf das Umfeld ist ganz wichtig“, bekräftigte Maier. Der artouro-Architekturpreis – initiiert vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, der Bayerischen Architektenkammer und der Bayern Tourismus Marketing GmbH – würdigt seit 2011 genau solche architektonischen Tourismusprojekte in Bayern.

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In der abschließenden Diskussion wurde deutlich: Gute Architektur ist heute kein Selbstzweck mehr, sondern ein strategischer Faktor im Tourismus. Sie schafft Erlebnisqualität, erzählt Geschichten, vermittelt Werte und stärkt Regionen – sofern sie im Dialog mit der Umgebung, den Menschen und den Betrieben entsteht. Zentrale Forderungen der Teilnehmenden: mehr Innovationsfreude, langlebige Gestaltung, echte Nachhaltigkeit statt reiner Inszenierung – und ein Abbau bürokratischer Hürden, um visionäre Projekte zu ermöglichen. „Architektur kann touristische Entwicklung entscheidend prägen – wenn wir den Menschen und sein Erlebnis konsequent ins Zentrum stellen“, so das gemeinsame Fazit.

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