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Schlagworte: Zielgruppen und Märkte, Generation Z, Reiseverhalten

Umfrage unter Erstsemesterstudierenden in Bayern 2024/2025

Von Kathrin John, 26. Februar 2025

© iStock.com/erikreis

Im November/Dezember 2024 führte das Bayerische Zentrum für Tourismus das fünfte Jahr in Folge eine Online-Befragung unter Erstsemesterstudierenden an bayerischen Universitäten und Hochschulen durch. Die Umfrageergebnisse bieten exemplarische Einblicke in verschiedenste Aspekte der studentischen Lebenswirklichkeit, wie bspw. die Wahl der Bildungseinrichtung und des Studiengangs, Berufs- und Lebensziele, aktuelle Sorgen und Ängste sowie zu Assoziationen zum Thema Reisen, das eigene Reiseverhalten und Einstellungen im Kontext der Nachhaltigkeit. Zudem wurde die Befragung im Jahr 2024 um den Themenbereich „Qualität im Tourismus“ ergänzt, um die Wahrnehmungen und Einschätzungen der jungen Alterskohorte in Bezug auf deren Qualitätsassoziationen, -ansprüche und -erfahrungen im touristischen Kontext aufzuzeigen. Im Fokus der Befragung steht insbesondere die Altersgruppe der Generation Z.

Die gewonnenen Daten erheben keinen Anspruch auf Repräsentativität für Erstsemesterstudierende in Bayern. Dennoch vermittelt die Gegenüberstellung der Umfrageergebnisse der fünf Erhebungsreihen einen Eindruck von den jüngeren Studierendengenerationen sowie von möglichen zukünftigen Entwicklungstendenzen in den untersuchten Lebens- und Themenbereichen.

Wenn nicht anders ausgewiesen, wird in folgendem Beitrag Bezug auf die Befragungsergebnisse der aktuellen Befragungsserie aus dem Jahr 2024 genommen.

Alle Sonderauswertungen und Ergebnisse stehen am Ende des Beitrages zum Download bereit.

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Stimmungsbild

Wer hat an der Befragung teilgenommen?

An der Online-Befragung im Jahr 2024 haben sich insgesamt 197 Studierende beteiligt, von denen sich 28 Prozent als männlich, 69 Prozent als weiblich und zwei Prozent als divers identifizieren. Die restlichen zwei Prozent machen dazu keine Angabe. Nach der definitorischen Abgrenzung der Generation Z in der Literatur (Geburtenjahrgänge 1995 bis 2010; Francis & Hoefel, 2018; Seemiller & Grace, 2017) sind die Studierenden zum Zeitpunkt der Befragung mit einem Anteil von 91 Prozent 29 Jahre oder jünger und lassen sich demnach dieser Alterskohorte zuordnen.

Die Mehrheit der Teilnehmenden ist in Bayern aufgewachsen (71 Prozent), 15 Prozent in Baden-Württemberg. Die restlichen Studentinnen und Studenten kommen entweder aus einem anderen deutschen Bundesland (sechs Prozent), dem europäischen Ausland (vier Prozent) oder dem außereuropäischen Ausland (zwei Prozent). Zwei Prozent treffen keine Aussage zu ihrer Herkunft.

Wer studiert was und wie?

Analog zu den Vorjahren studiert die Mehrheit der Befragten an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften (59 Prozent). Knapp ein Viertel der Studierenden (24 Prozent) ist an einer Universität, an einer technischen Universität oder an einer pädagogischen Hochschule immatrikuliert. 16 Prozent absolvieren ihr Studium an einer privaten Hochschule.

Die fünf häufigsten Studienrichtungen, denen die Studierenden ihren Studiengang – primär ohne Zulassungsbeschränkung (73 Prozent) – zuordnen, sind:

  • Gesellschaftswissenschaften, Sozialwissenschaften, Pädagogik, Theologie (26 Prozent)
  • Medizin, Pflege- und Gesundheitswissenschaften, Sport (19 Prozent)
  • Ingenieurwissenschaften, Informatik, Elektrotechnik (14 Prozent)
  • Wirtschaftswissenschaften, Rechtswissenschaften, Verwaltung (neun Prozent)
  • Naturwissenschaften, Mathematik (neun Prozent)

Dabei absolvieren über drei Viertel (79 Prozent) ein Vollzeitstudium und 16 Prozent ein duales Studium. Drei Prozent der Befragten studieren berufsbegleitend oder in Teilzeit. Über die Hälfte der Studierenden (55 Prozent) haben sich ausschließlich bei der Hochschule/Universität beworben, an der sie zum Zeitpunkt der Befragung eingeschrieben waren. 39 Prozent haben ihre Studienbewerbungen an zwei bis fünf Hochschulen/Universitäten versendet – dies sind sieben Prozentpunkte mehr als noch im Jahr 2023.

Wie gestaltet sich das Studentenleben und welche Rolle nehmen Eltern im Leben der Studierenden ein?

Während 42 Prozent der Studierenden bei ihren Eltern wohnen, leben 22 Prozent in einer eigenen Wohnung. Jeweils rund ein Sechstel der Studierenden wohnt in einer Wohngemeinschaft (17 Prozent) oder in einem Studentenwohnheim (15 Prozent). Wie Wolfert und Quenzel (2019) postulieren, ziehen Mitglieder der Generation Z verhältnismäßig spät aus ihrem Elternhaus aus. Laut Klaffke (2021) bedingt insbesondere das behütete Aufwachsen der jungen Generation, dass sich der Übergang vom Jugend- ins Erwachsenenleben verzögert – ein Prozess, der bei der Generation Z zudem temporär durch die Rahmenbedingungen der Covid-19-Pandemie geprägt wurde. Die pandemiebedingten Jahre haben die Bindung der Alterskohorte zu ihren Eltern verstärkt, die – wie vorliegende Studie zeigt – als Vorbilder (32 Prozent) und auch als zentrale Bezugspersonen in Entscheidungsprozessen fungieren (Parment, 2023).

Finanziell getragen wird das Studentenleben in erster Linie durch das Geld der Eltern, Großeltern oder anderen Personen (44 Prozent) oder durch einen oder mehrere Nebenjob(s) (23 Prozent), wobei sich nur eine moderate Änderung zum Vorjahr zeigt – Ergebnisse, welche sich auch in der Jugendstudie 2024 (n=2.042) von Schnetzer et al. (2024) wiederfinden. Auffallend ist, dass der Anteil von Studierenden einer Universität, die ihr Studentenleben mit Hilfe von Nebenjob(s) bestreiten (29 Prozent), im Vergleich zur Erhebung von 2021 (15 Prozent) um 14 Prozentpunkte gestiegen ist, was gegebenenfalls mit den kontinuierlich steigenden Lebenshaltungskosten in den vergangenen Jahren begründet werden kann (Schnetzer & Hurrelmann, 2022). Der Bezug von BaföG stellt hingegen für Studierende einer Universität (13 Prozent) oder einer privaten Hochschule (drei Prozent) eine weniger relevante Finanzquelle dar als für Studierende einer Hochschule für angewandte Wissenschaften (21 Prozent).

Hauptfinanzierungsquelle nach Hochschultyp

Universität

Geld der Eltern, Großeltern, anderer Personen - 46%
Nebenjobs - 29%
BAföG - 13%
Erspartes/Geerbtes - 4%
andere Finanzquelle - 6%
Stipendium/Förderung - 2%
keine Angabe - 0%

Hochschule für angewandte Wissenschaften

Geld der Eltern, Großeltern, anderer Personen - 44%
Nebenjobs - 21%
BAföG - 21%
Erspartes/Geerbtes - 3%
andere Finanzquelle - 9%
Stipendium/Förderung - 1%
keine Angabe - 1%

Private Hochschule

Geld der Eltern, Großeltern, anderer Personen - 39%
Nebenjobs - 19%
BAföG - 3%
Erspartes/Geerbtes - 3%
andere Finanzquelle - 32%
Stipendium/Förderung - 0%
keine Angabe - 3%

Basis: Universität n=48, Hochschule für angewandte Wissenschaften n=117, Private Hochschule n=31

Nach welchen Kriterien wird die Universität/Hochschule und der Studiengang ausgewählt?

Auch im Kontext der Wahl der Bildungseinrichtung zeichnet sich die wichtige Rolle, welche die Eltern im Leben der Studierenden einnehmen, das fünfte Jahr in Folge ab: Mit 47 Prozent Zustimmung wird die Nähe zum Elternhaus als primäres Entscheidungskriterium angeführt. Weiterhin relevant sind bei dieser Entscheidung zudem Gesichtspunkte wie ein hoher Praxisbezug der Hochschule/Universität (29 Prozent), der gute Ruf der Hochschule/Universität (26 Prozent) sowie zu gleichen Teilen das Angebot des Wunschstudiengangs (21 Prozent) und der hohe Freizeitwert in der Region (21 Prozent). Während der hohe Praxisbezug der Bildungseinrichtung im Vergleich zum Vorjahr (35 Prozent) an Bedeutsamkeit verloren hat, scheint die Nähe zum Elternhaus mit einer Steigerung von vier Prozentpunkten bei der Entscheidungsfindung moderat wichtiger geworden zu sein als in der Vorjahresbefragung.

Bei der Wahl des Studiengangs stellen vor allem Faktoren wie inhaltliches Interesse (72 Prozent), die Übereinstimmung mit den eigenen Interessen und Begabungen (66 Prozent) sowie die Eröffnung von vielfältigen Berufsmöglichkeiten (57 Prozent) ausschlaggebende Gründe dar.

Wer studiert (nicht) Tourismusmanagement und warum (nicht)?

Insgesamt studieren sieben Prozent der Probandinnen und Probanden Tourismusmanagement – neun Prozentpunkte weniger als in der Erhebung 2023. Von denjenigen Studierenden, welche nicht Tourismusmanagement studieren (n=183), haben 13 Prozent den Studiengang in Erwägung gezogen, diese Überlegung jedoch wieder verworfen. Über drei Viertel der Befragten (83 Prozent) haben den Studiengang Tourismusmanagement nicht erwogen.

Bei denjenigen, die erwogen haben, Tourismusmanagement zu studieren (n=24, kleine Fallzahl), liegt die Entscheidung gegen den Studiengang vornehmlich in den wahrgenommenen schlechten Arbeitsbedingungen in der Tourismusbranche (n=4), einem vergleichsweise niedrigen Gehaltsniveau (n=3) oder schlechten Aussichten auf einen Arbeitsplatz (n=3) begründet. Diejenigen, welche kein Tourismusmanagementstudium erwogen haben (n=152), führen als Gründe gegen das Studienfach an erster Stelle ein mangelndes fachspezifisches Interesse (78 Prozent) an. Dem folgt ebenso das erwartete, vergleichsweise niedrige Gehaltsniveau in der Tourismusbranche (elf Prozent) sowie schlechte Aussichten auf einen späteren Arbeitsplatz (acht Prozent).

Welche Rolle spielen Berufsausbildungen?

Neben der Bewerbung um einen Studienplatz haben sich zehn Prozent der Befragten auch auf einen oder mehrere Ausbildungsplatz/-plätze beworben (n=20, kleine Fallzahl). Die schlussendliche Entscheidung gegen die Ausbildung wurde hauptsächlich aufgrund von wahrgenommenen besseren Verdienstmöglichkeiten (n=8) oder einer höheren gesellschaftlichen Anerkennung, welche aus Sicht der Studierenden ein Studienabschluss gegenüber einem Ausbildungsabschluss genießt (n=7), getroffen.

Seitens der Studentinnen und Studenten, die sich parallel zur Studienbewerbung für keinen Ausbildungsplatz beworben haben (n=174), schätzen 34 Prozent die beruflichen Aufstiegschancen, die mit einem Studium verbunden sind, besser ein als bei einem Ausbildungsberuf. Ein vergleichsweise besserer Verdienst im Zusammenhang mit einem Studienabschluss (33 Prozent) sowie ein begrenztes Angebot an interessanten Ausbildungsberufen (32 Prozent), kristallisieren sich ebenfalls als empfundene Hemmnisse für eine Bewerbung um einen Ausbildungsberuf heraus. Letzterer Aspekt findet im Jahr 2024 sieben Prozentpunkte mehr Zustimmung als noch in der Erstsemesterbefragung 2023.

Die Auswirkungen dieser subjektiven Bewertungen zeichnen sich in einer Studie der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) (2023) (n=14.278 Betriebe) ab: Im Branchenvergleich konnten vor allem Betriebe aus dem Gastgewerbe nicht alle ihrer angebotenen Ausbildungsplätze besetzen. Als primärer Grund manifestiert sich dabei ein Mangel an eingegangenen und/oder passenden Bewerbungen – eine Ausbildungsstellen-Bewerber-Diskrepanz, die sich seit einigen Jahren fortsetzt (Deutsche Industrie- und Handelskammer [DIHK], 2023). Laut DIHK (2023) sind viele junge Erwachsene der Auffassung, dass der Weg zum beruflichen Erfolg nur durch ein Studium zu erreichen ist“, während die Vorteile einer Berufsausbildung vielen nicht geläufig sind (DIHK, 2023). Eine repräsentative Jugendstudie der Bertelsmann Stiftung aus dem Jahr 2023 (n=1.694) konstatiert zudem, dass es den jungen Generationen nicht an Informationen hinsichtlich potenzieller Ausbildungsberufe mangele, sondern eher die Fülle an Informationen und Möglichkeiten die finale Entscheidung, einen spezifischen Bildungsweg einzuschlagen, erschwere (Barlovic et al., 2023). Ferner wird angenommen, dass ein genereller Trend zur Akademisierung zu einem geschmälerten Interesse an Berufsausbildungen (Klaffke, 2021) und die weitreichenden Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Tourismusbranche zu einer nachlassenden Präferenz für eine berufliche Laufbahn im Bereich Tourismus beigetragen haben (DIHK, 2023; Deutscher Bundestag, 2024; Rühl, 2024).

Welche Vorstellungen haben die Befragten von ihrer beruflichen Zukunft?

Über die Hälfte der Studierenden (54 Prozent) strebt an, später einmal in einem Anstellungsverhältnis in Vollzeit zu arbeiten. 17 Prozent wünschen sich perspektivisch für ihre berufliche Zukunft eine Kombination aus einem Anstellungsverhältnis und einer parallelen Selbstständigkeit. Als zentrale Ambition bleibt seitens der Befragten der Wunsch nach einer ausgewogenen Work-Life-Balance analog zu den Vorjahren bestehen (70 Prozent) – ein sich fortsetzender Trend, der auch in anderen Jugendstudien weiterhin deutlich wird (Deloitte, 2024; Mütze, 2022; Parment, 2023; Schnetzer et al., 2024). 16 Prozent geben zudem an, ihrem Privatleben später einmal eine größere Relevanz beizumessen als ihrem Berufsleben. Ein Verschmelzen von Arbeit und Privatem (auch: Work-Life-Blending) korrespondiert nur für eine Minderheit von zehn Prozent mit ihren Zukunftsvorstellungen. Die Arbeit dem Privatleben überordnen möchten nur drei Prozent der Studierenden.

Das Bestreben, später einmal eine berufliche Tätigkeit auszuüben, die den eigenen Fähigkeiten entspricht (80 Prozent), eine Sinnhaftigkeit bzw. einen sinnvollen Zweck erfüllt (68 Prozent) und einen sicheren Arbeitsplatz gewährleistet (68 Prozent) zeigt sich ebenfalls stark ausgeprägt. An Relevanz verloren haben im Vergleich zur Vorjahreserhebung Aspekte wie ein hohes Einkommen (2023: 63 Prozent; 2024: 51 Prozent) oder ein hohes Maß an Eigenverantwortung (2023: 37 Prozent; 2024: 27 Prozent).

Schlüsselt man die Ergebnisse nach der Altersgruppe der Generation Z auf, verdeutlichen sich Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Die Sicherheit des Arbeitsplatzes scheint für die weiblichen Befragten (73 Prozent) einen höheren Stellenwert zu haben als für die männlichen (63 Prozent). Auch die Sinnhaftigkeit bzw. der wertvolle Zweck der Arbeit erfährt von den Teilnehmerinnen (71 Prozent) eine deutlich höhere Zustimmung (männliche Befragte: 57 Prozent). Gleichzeitig schreiben die Studenten einem hohen Einkommen (59 Prozent) eine größere Bedeutung zu, als die Studentinnen (48 Prozent) – dennoch zeigt sich im Vergleich zur Erhebung 2023 in diesem Zusammenhang eine rückläufige Tendenz seitens der männlichen Befragten von 19 Prozentpunkten.

Die Ergebnisse zeigen Parallelen zu anderen Studienergebnissen im zugrunde liegenden Forschungsbereich auf. Die Generation Z legt den Fokus bei der Wahl ihres Bildungs- und Berufsweges stärker auf die Möglichkeit zur Entfaltung persönlicher Interessen und das Ausüben sinnstiftender Tätigkeiten anstatt auf Karrierechancen (Mütze, 2022). Zu einer ähnlichen Erkenntnis kommen Schnetzer et al. (2024): Für die Generation Z wirken die Leidenschaft im/am Beruf und eine sinnvolle Tätigkeit motivierender auf die eigene Leistungserbringung als potenzielle Karriereaussichten. Schnetzer et al. (2024) resümieren ferner, dass für die junge Generation vor allem Spaß, Sicherheit und Sinn die wichtigsten Aspekte der alltäglichen Arbeit(smotivation) formen, was eine gute Arbeitsatmosphäre, eine sinnvolle Tätigkeit, die Möglichkeit, Freizeit und Beruf in Balance zu halten, oder ein sicheres Einkommen zu haben, impliziert (Schnetzer et al., 2024). Wie Ghazi (2022) postuliert, sind „die Arbeitssuchenden der Generation Z […] individuell, vielseitig interessiert und wollen eine Lebensentscheidung treffen, nicht nur einen Job finden“, wobei ein gemeinsamer Konsens zwischen den persönlichen Werten und den Unternehmenswerten von großer Relevanz ist (Deloitte, 2024; Thoms, 2022).

Welche Vorstellungen haben die Befragten von ihrer privaten Zukunft?

Korrespondierend mit den Erhebungen der Vorjahre gestalten sich die Zukunftsvorstellungen der Studierenden im privaten Kontext konservativ und heimatverbunden – ein Trend der Rückkehr zu traditionellen bzw. Mainstream-Lebenswerten, welchen Calmbach et al. (2020) auch als „Regrounding“ bezeichnen. Nahezu drei Viertel (68 Prozent) der Befragten möchte später einmal heiraten und die Mehrheit wünscht sich mehrere Kinder (47 Prozent) oder ein Kind (sechs Prozent). Der Kinderwunsch zeigt sich in den Befragungsergebnissen jedoch unpräziser als noch im Vorjahr: 29 Prozent geben „weiß nicht/keine Angabe“ an – elf Prozentpunkte mehr als im Jahr 2023. Ihren späteren Wohnort sehen 52 Prozent in der Region Deutschlands, in der sie auch aufgewachsen sind, bevorzugt in einer Klein-/Mittelstadt (40 Prozent) oder in einem Wohnort auf dem Land/in einem Dorf (39 Prozent).

Mit welchen Sorgen und Ängsten sehen sich die Studierenden momentan konfrontiert?

Während im Vorjahr die Sorge um die politische Lage in der Welt (60 Prozent), die Belastung durch steigende Energie- und Lebenshaltungskosten (59 Prozent), die Sorge um den erfolgreichen Abschluss des Studiums (57 Prozent) sowie um den Klimawandel (53 Prozent) dominiert haben, so verdeutlicht sich im Jahr 2024, wie sich jüngste globale Entwicklungen in den Verunsicherungen und Ängsten der jungen Generation widerspiegeln: Mit einem Anstieg von 14 Prozentpunkten formt im Jahr 2024 die politische Lage in der Welt mit 74 Prozent Zustimmung die ausgeprägteste Besorgnis der Befragten, gefolgt von der Sorge um die politische Lage in Deutschland (2023: 49 Prozent; 2024: 61 Prozent). Eine ausgeprägte Besorgnis um den Klimawandel und seine Konsequenzen äußern 58 Prozent der Studierenden – ein gesellschaftliches Thema, das die junge Generation seit mehreren Jahren bewegt (Blankenberger, 2022; European Travel Commission [ETC], 2020) und für sie weiterhin von eminenter persönlicher Bedeutung ist (Deloitte, 2024). Wie aus untenstehender Abbildung hervorgeht, hat die Sorge um den Klimawandel in den letzten Jahren zwar nicht an Intensität verloren, wurde im Zeitverlauf jedoch von finanziellen und allgemeinpolitischen Themen überschattet, welche laut Schnetzer et al. (2024) …den jungen Leuten als noch größere Herausforderungen für ihre Situation und Zukunft erscheinen“.

Ja, ich mache mir Sorgen/habe Angst bezüglich …

… der politischen Lage in der Welt.

2024 - 74%
2023 - 60%
2022 - 62%
2021 - 51%
2020 - 56%

… der politischen Lage in Deutschland.

2024 - 61%
2023 - 49%
2022 - 37%
2021 - 32%
2020 - 26%

… dem Klimawandel und den Konsequenzen für unser Leben und die Natur.

2024 - 58%
2023 - 53%
2022 - 64%
2021 - 64%
2020 - 64%

… meines Studiums, ob ich es schaffe/erfolgreich abschließe.

2024 - 57%
2023 - 57%
2022 - 59%
2021 - 64%
2020 - 67%

… der steigenden Energie- und Lebenshaltungskosten.

2024 - 51%
2023 - 59%
2022 - 58%
2021 - nicht abgefragt 0%
2020 - nicht abgefragt 0%

Basis: : n=545 (2020), n=338 (2021), n=376 (2022), n=268 (2023), n=197 (2024)

Eine Aufschlüsselung der Ergebnisse nach der Altersgruppe der Generation Z stellt deutliche geschlechterspezifische Diskrepanzen heraus. Während die weiblichen Befragten grundsätzlich mehr Sorgen äußern als die männlichen Befragten, zeigen sich vor allem erhebliche Unterschiede im Bereich privater (u.a. finanzieller) Ängste, wie den steigenden  Energie- und Lebenshaltungskosten (weibliche Befragte: 58 Prozent; männliche Befragte: 41 Prozent), dem erfolgreichen Abschluss des Studiums (weibliche Befragte: 64 Prozent; männliche Befragte: 47 Prozent), der eigenen Altersversorgung (weibliche Befragte: 50 Prozent; männliche Befragte: 35 Prozent), der finanziellen Situation (weibliche Befragte: 47 Prozent; männliche Befragte: 33 Prozent) oder der eigenen Gesundheit (weibliche Befragte: 36 Prozent; männliche Befragte: 22 Prozent). Die größte Abweichung zwischen den Geschlechtern manifestiert sich mit einem Unterschied von 39 Prozentpunkten in der Besorgnis hinsichtlich der Anforderungen, die die Gesellschaft an einen selbst stellt (weibliche Befragte: 45 Prozent; männliche Befragte: sechs Prozent).

Welche Assoziationen weckt das Reisen und was verstehen die Studierenden unter einer „perfekten Reise“?

In erster Linie assoziieren die Studierenden das Thema Reisen mit dem Kennenlernen neuer Kulturen, Landschaften und Menschen (35 Prozent), mit einer Zeit zum Entspannen und um Abstand zum Alltag zu gewinnen (17 Prozent) und erachten es als wichtige Aktivität, um den eigenen Horizont zu erweitern (16 Prozent). Trotz der ausgeprägten Sorge um den Klimawandel werden Aspekte wie die Klimabelastung des Tourismus (vier Prozent), oder dass der Tourismus häufig zu Lasten der besuchten Länder geht (zwei Prozent), im ersten Moment nur von einer deutlichen Minderheit mit dem Reisen verbunden.

Einer perfekten Reise bedarf es aus Sicht von fast drei Viertel der Befragten (72 Prozent) einem oder einer Mitreisenden. Dem folgt der Wunsch, eine Fernreisedestination (44 Prozent) oder eine bis dato noch nicht besuchte Region (41 Prozent) zu bereisen. Urlaub zu Hause (drei Prozent), Kreuzfahrten (drei Prozent), Pauschalreisen (zwei Prozent) oder ein Ziel in Deutschland (zwei Prozent) formen Aspekte, die nur eine Minderheit mit einer perfekten Reise assoziiert.

Wie ein aktueller Bericht zum Status quo der internationalen Tourismusbranche von McKinsey & Company (2024) (n=5.061) verdeutlicht, ist das Reisen vor allem für jüngere Generationen zu einer obersten Priorität geworden, was sich unter anderem in einer stärkeren Reiseintensität widerspiegelt. Für die Generation Z zählt die Entdeckung neuer Orte als wichtigstes Kriterium bei der Wahl des Reiseziels und sie ist eher dazu bereit, bei Notwendigkeit finanzielle Abstriche an materiellen Aspekten des Urlaubs zu machen als an Reiseerlebnissen (Tufft et al., 2024). Weitere kürzlich veröffentlichte Studien (PMG: n=1.800; Münck: n=982) legen außerdem dar, dass die jungen Reisenden den Wunsch verspüren, in die lokale Kultur des Reiseziels einzutauchen (PMG, 2024), authentische Reiseerlebnisse suchen, gerne auch mal alleine verreisen und ein ausgeprägteres Interesse an nachhaltigen Reiseoptionen verspüren als vorangehende Generationen (Münck, 2024).

Welche Relevanz hat Nachhaltigkeit auf Reisen?

Wie die Umfrageergebnisse zeigen, spielt Nachhaltigkeit für über die Hälfte der Studierenden (53 Prozent) im Reisekontext eine große, aber keine entscheidende Rolle. Eine entscheidende Rolle nimmt Nachhaltigkeit für 15 Prozent der Teilnehmenden ein – elf Prozentpunkte weniger als im Rahmen der Vorjahresbefragung. Dass Nachhaltigkeit im Bereich Urlaub und Reisen eine geringe (20 Prozent) bis keine Relevanz (acht Prozent) zuteilwird, geben insgesamt 28 Prozent an.

Seitens der Generation Z scheint Nachhaltigkeit auf Reisen für die weiblichen Befragten einen größeren Stellenwert einzunehmen: Während 61 Prozent der Studentinnen (männliche Befragte: 41 Prozent) Nachhaltigkeit eine große, aber keine entscheidende Rolle und 17 Prozent eine entscheidende Rolle (männliche Befragte: acht Prozent) beimessen, geben deutlich mehr männliche Befragte an, dass Nachhaltigkeit für sie auf Reisen eine geringe (31 Prozent; weibliche Befragte: 17 Prozent) oder keine Rolle (12 Prozent; weibliche Befragte: vier Prozent) spielt.

Für diejenigen Befragten, für die Nachhaltigkeit auf Reisen eine Rolle spielt (n=174), ist primär die soziale/soziokulturelle Nachhaltigkeit, welche beispielsweise einen respektvollen Umgang mit Bevölkerung und Kultur in der Destination umfasst, von Bedeutung (36 Prozent). Auch wenn der sozialen Komponente des Nachhaltigkeitsbegriffs in der Befragung 2023 eine höhere Relevanz von sieben Prozentpunkten beigepflichtet wurde, so werden dieser weiterhin die ökologische (16 Prozent) und die ökonomische (elf Prozent) Komponente deutlich untergeordnet. Alle drei Bereiche der Nachhaltigkeit sind für 34 Prozent gleichermaßen relevant.

Wie gestaltet sich das Reiseverhalten im Nachhaltigkeitskontext?

Aktuelle Nachhaltigkeitsdebatten – beispielsweise im Kontext des Klimawandels – haben bisher zu keiner Änderung des eigenen Reiseverhaltens geführt, so 61 Prozent der Studierenden, die grundsätzlich verreisen (n=192). Knapp ein Drittel der Befragten (31 Prozent) führt Gegenteiliges an. Diese Ergebnisse sind nahezu deckungsgleich mit jenen aus dem Jahr 2023. Auch in diesem Zusammenhang veranschaulicht eine Auswertung nach der Alterskohorte der Generation Z und dem Geschlecht, dass mehr weibliche (33 Prozent) als männliche (24 Prozent) Befragte ihr Reiseverhalten entsprechend angepasst haben. Zudem zeigt sich unter den 18- bis 29-Jährigen, dass je größer die Rolle der Nachhaltigkeit auf Reisen, desto eher wurde aufgrund aktueller Nachhaltigkeitsdebatten auch das Reiseverhalten in nachhaltiger Hinsicht angeglichen.

Während der letzten Reise, welche die meisten Studierenden ins europäische Ausland (67 Prozent) unternommen haben, wurde das Reiseverhalten nur teilweise entsprechend ökologischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeitsaspekte umgesetzt. Dabei lassen sich lediglich marginale Unterschiede zu den Befragungsergebnissen aus dem Vorjahr feststellen. In erster Linie wurde auf eine proaktive und respektvolle Interaktion mit der Bevölkerung in der Destination geachtet (Stimme (voll und ganz) zu: 91 Prozent), gefolgt vom Einkauf in lokalen Geschäften/lokaler Gastronomie (Stimme (voll und ganz) zu: 70 Prozent), der Übernachtung in lokal geführten Hotels oder Pensionen (Stimme (voll und ganz) zu: 58 Prozent), oder der bewussten Reduktion des eigens verursachten Müllaufkommens (Stimme (voll und ganz) zu: 57 Prozent). Weniger gängige Verhaltensweisen umfassen unter anderem den Verzicht auf bestimmte Verkehrsmittel (z. B. Flugzeug, Auto) zur Reduktion der Luftverschmutzung bei An- und Abreise (Stimme (voll und ganz) zu: 18 Prozent), eine bei der Buchung bewusste Entscheidung für Tourismusunternehmen, welche proaktiv Umwelt und lokale Kultur schützen (zehn Prozent) oder die Kompensation der durch die Reise verursachten CO2-Emissionen (z. B. über atmosfair) (acht Prozent).

Wie gestaltet sich die persönliche Einstellung im touristischen Nachhaltigkeitskontext?

64 Prozent der Studierenden (n=192) vertreten (voll und ganz) die Meinung, dass es während des Urlaubs wichtig ist, sich Zeit zu nehmen, um die gegenwärtige und vergangene Geschichte, Kultur und Traditionen des besuchten Ortes zu verstehen. In Übereinstimmung mit den Ergebnissen des Vorjahres sehen 43 Prozent (stimme (voll und ganz) zu) die Kontrolle darüber, sich auf Reisen nachhaltig zu verhalten, bei sich selbst. Weiterhin bestehen aus Sicht der Studentinnen und Studenten verschiedene Barrieren, die die Umsetzung einer nachhaltigen Reise oder eines nachhaltigen Reiseverhaltens erschweren. Für 38 Prozent (stimme (voll und ganz) zu) ist ihr Urlaub eine besondere Zeit, in welcher sie nicht von Sorgen über Nachhaltigkeitsprobleme belastet werden möchten. Während 36 Prozent der Aussage (voll und ganz) zustimmen, dass es an der notwendigen Infrastruktur (z. B. Transportmittel, nachhaltige Unterkünfte) mangelt, um die Umweltbelastung der Reise gering zu halten, geben 29 Prozent an, (überhaupt) nicht über die notwendigen (z. B. finanziellen) Mittel, Zeit und Möglichkeiten zu verfügen, um sich auf Reisen nachhaltig zu verhalten.

Zudem bedeutet nachhaltig zu verreisen für über ein Drittel der Befragten „auf einige [ihrer] Wünsche und Bedürfnisse verzichten zu müssen“ (stimme (voll und ganz) zu: 35 Prozent). Darüber hinaus scheint das Reiseverhalten vom Alltagsverhalten im Nachhaltigkeitskontext teilweise differenziert betrachtet zu werden: Elf Prozent stimmen (voll und ganz) zu, bereits zu Hause viel für die Umwelt zu leisten, „weshalb [sie sich] im Urlaub diesbezüglich ein wenig entspannen [können].“

Wie Schnetzer et al. (2024) betonen, hat die Generation Z zwar ein Bewusstsein für die Unabwendbarkeit des Klimawandels und daraus resultierende Handlungsbedarfe, setzt dieses jedoch in begrenztem Maße in konkrete Verhaltensweisen (z. B. persönlicher Verzicht) zu dessen Reduzierung um. Ein Attitude-Behaviour-Gap-Phänomen, das insbesondere im touristischen Kontext sichtbar wird (Holmes et al., 2021; Juvan & Dolnicar, 2014). Das Reisen wird in erster Linie mit Aspekten wie Vergnügen, Sorglosigkeit oder Entspannung verbunden, was dem Urlaub aus Sicht der Reisenden häufig den Charakter einer Ausnahme von alltäglichen Verpflichtungen verleiht und den Willen, sich im eigenen Reiseverhalten zugunsten von nachhaltigen Gesichtspunkten einzuschränken, schmälert (Cohen et al., 2013; Dolnicar et al., 2019; Hares et al., 2010). Laut einer Studie der European Travel Commission (2020) (n=2.800) beschränken sich die nachhaltigen Verhaltensweisen von Reisenden der Generation Z oftmals auf jene, die einfach und kostengünstig zu realisieren sind. Haddouche und Salomone (2018) stellen ferner fest, dass Nachhaltigkeit im touristischen Erleben der Generation Z eine marginale Rolle einnimmt und gegenüber hedonistischen Motiven wie Vergnügen, Spaß und der Freude am Entdecken in den Hintergrund tritt.

Sonderbetrachtung: Wie bewerten die Studierenden Qualität im Tourismus?

Die Studierenden assoziieren „Qualitätstourismus“ primär mit folgenden Aspekten:

Ein Radardiagramm vergleicht Faktoren, die nachhaltigen Tourismus beeinflussen, wie Umweltbewusstsein, Entspannung, Respekt, Kultur, Kosten und hochwertige Dienstleistungen. Nachhaltigkeit schneidet am besten ab, Kosten am schlechtesten.

Quelle: eigene Abbildung; Basis: n=197, davon n=48 „keine Angabe“

Die Qualität im Rahmen der zuletzt unternommenen Reise wird grundsätzlich als sehr gut (35 Prozent) bis eher gut (52 Prozent) eingestuft (n=192). Lediglich drei Prozent haben die Urlaubsqualität in eher schlechter Erinnerung. Die wahrgenommene Qualität des Reiseerlebnisses lässt sich gleichermaßen als positiv bewerten. 80 Prozent geben an, sich in ihrer Umgebung sehr wohl gefühlt zu haben. Über die Hälfte der Studierenden konnten auf Reisen ihrem Alltag völlig entfliehen (64 Prozent) und/oder hatten das Gefühl von Harmonie (59 Prozent). Ein großer Teil der Studentinnen und Studenten (49 Prozent) genoss zudem den Kontakt zu anderen Menschen – sowohl zu Touristen als auch zu Einheimischen. Gleichzeitig beschreiben 40 Prozent ihre letzte Reise als sehr lehrreich im Kontext neuer kultureller Erfahrungen.

Eine Minderheit der Teilnehmenden (zehn Prozent) berichtet, dass das Verhalten anderer Touristen ihr eigenes Reiseerlebnis negativ beeinflusst habe. Nahezu ebenso gering war der Anteil derjenigen, die sich während ihrer letzten Reise häufig gelangweilt fühlten (sechs Prozent).

Die Qualitätsaspekte, welche die Studierenden beim Besuch einer Reisedestination voraussetzen, sind vor allem Sicherheitsaspekte (geringe Kriminalität, Verfügbarkeit von Gesundheitsdiensten/medizinischer Infrastruktur) (stimme (voll und ganz) zu: 84 Prozent), die Sauberkeit des Reiseziels (z. B. gute Luftqualität, kein Müll in der Natur) (stimme (voll und ganz) zu: 81 Prozent) und das allgemeine Preis-Leistungs-Verhältnis (stimme (voll und ganz) zu: 81 Prozent). Außerdem werden der Authentizität der gastronomischen Angebote (d.h. landestypische Speisen) (stimme (voll und ganz) zu: 76 Prozent) und der Freundlichkeit/Tourismusakzeptanz der lokalen Bevölkerung (stimme (voll und ganz) zu: 74 Prozent) eine hohe Bedeutung beigemessen. Weniger wichtig sind im Vergleich eine vernetzte digitale Infrastruktur entlang der Customer Journey vor Ort, wie beispielsweise digitales Ticketing oder digital-analoge Schnittstellen (stimme (voll und ganz) zu: 31 Prozent), und ein abwechslungsreiches Nachtleben (stimme (voll und ganz) zu: 21 Prozent).

Im Kontext der Beherbergung scheinen vor allem Qualitätsaspekte im Dienstleistungs- und Sicherheitsbereich von Bedeutung zu sein: Während die freundliche und persönliche Kommunikation des Servicepersonals (stimme (voll und ganz) zu: 83 Prozent), ein sicheres Gefühl während des Aufenthalts (stimme (voll und ganz) zu: 81 Prozent), ein entgegengebrachtes Verständnis des Personals für die individuellen Belange (stimme (voll und ganz) zu: 73 Prozent) oder die schnelle und unkomplizierte Lösung von auftretenden Problemen (z. B. Rabatt, Entschädigung) (stimme (voll und ganz) zu: 72 Prozent) für die Studierenden von besonderer Relevanz zu sein scheinen, rücken dem gegenüber Aspekte wie eine Nachhaltigkeitszertifizierung der Unterkunft (stimme (voll und ganz) zu: 39 Prozent), die Verfügbarkeit digitaler Technologien (z. B. kontaktloser Check-in, Tablet im Hotelzimmer zur Steuerung von Temperatur etc.) in der Unterkunft (stimme (voll und ganz) zu: 31 Prozent) oder ein 24/7 Zimmerservice (stimme (voll und ganz) zu: 20 Prozent) in den Hintergrund.

Im Rahmen der letzten Reise wurden aus Sicht der Befragten vor allem Qualitätsaspekte wie eine freundliche und persönliche Kommunikation des Servicepersonals (59 Prozent), das sichere Gefühl des Aufenthalts (52 Prozent), die optische Modernität der Unterkunft (48 Prozent), Merkmale der Unterkunft wie mehrere Hotel-Sterne, gute Bewertungen oder Auszeichnungen (41 Prozent) oder das Verständnis des Servicepersonals für die individuellen Belange (40 Prozent) erfüllt. Eine Nachhaltigkeitszertifizierung (13 Prozent) oder die Möglichkeit, 24/7 einen Zimmerservice zu nutzen (zehn Prozent), haben nur wenige der Befragten vorgefunden.

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Fazit

  • Die Studienergebnisse zeigen, dass viele Befragte ihre eigenen Eltern zum Vorbild haben. In die Wahl der Hochschule oder Universität fließt außerdem insbesondere die Nähe zum Elternhaus als primäres Entscheidungskriterium mit ein.
  • Nur wenige Studierende haben eine Berufsausbildung als alternativen Bildungsweg zu einem Studium in Erwägung gezogen. Diese wird aus Sicht der Befragten vor allem mit schlechteren Karriere- und Verdienstmöglichkeiten im Vergleich zu einem Studienabschluss in Verbindung gebracht.
  • Eine ausgewogene Work-Life-Balance, eine Korrespondenz des zukünftigen Berufs mit den eigenen Fähigkeiten sowie ein sinnvoller Zweck der Arbeit formen zentrale Aspekte in den beruflichen Zukunftsvorstellungen der Studierenden.
  • Jüngste globale Entwicklungen reflektieren sich auch in den aktuellen Verunsicherungen der Studierenden: Insbesondere die globale politische Lage, die politische Lage in Deutschland sowie der Klimawandel und seine Konsequenzen stellen primäre Ängste dar.
  • Die Studierenden stehen Nachhaltigkeitsaspekten im Tourismus grundsätzlich positiv gegenüber und setzen dies teils auch in nachhaltiges Reiseverhalten um. Dennoch zeigt sich ein Attitude-Behaviour-Gap: Reisen wird partiell als besondere Zeit betrachtet, in der man sich von Nachhaltigkeitsproblemen entlastet sieht, während umweltfreundliches Verhalten im Alltag Urlaubsausnahmen kompensiert.
  • Qualität im Tourismus wird von den Studierenden in erster Linie mit Begriffen wie Nachhaltigkeit/umweltbewusster Tourismus, Entspannung/Erholung und Kultur/Bildung/Sightseeing(qualität) assoziiert.
  • Für die Studierenden spielen auf Reisen vor allem Qualitätsaspekte im Dienstleistungs- und Sicherheitsbereich eine bedeutende Rolle.
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Literaturverzeichnis

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Alle Ergebnisse

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Methodik

Befragungszeitraum:
2020
: Montag, der 09. November bis Montag, der 07. Dezember 2020
2021: Montag, der 08. November bis Montag, der 06. Dezember 2021
2022: Montag, der 07. November bis Montag, der 05. Dezember 2022
2023: Montag, der 06. November bis Montag, der 04. Dezember 2023
2024: Montag, der 04. November bis Montag, der 02. Dezember 2024

Realisierte Stichprobe:
WS 2020/2021:
545 Studierende der Hochschulen: Universität Augsburg, Universität Eichstätt-Ingolstadt, LMU München, TH Deggendorf, HaW Kempten, HaW München und Hochschule Fresenius München
WS 2021/2022: 338 Studierende der Hochschulen: Universität Augsburg, Universität Eichstätt-Ingolstadt, LMU München, TH Deggendorf, HaW Kempten, HaW München und Hochschule Fresenius München
WS 2022/2023: 376 Studierende der Hochschulen: Universität Augsburg, LMU München, Universität Passau, TH Deggendorf, HaW Kempten, HaW München, IU Standorte Bayern und Hochschule Fresenius München
WS 2023/2024: 268 Studierende der Hochschulen: Universität Augsburg, Universität Passau, TH Deggendorf, HaW Kempten, HaW München, IU Standorte Bayern, Hochschule Fresenius München und Universität Eichstätt-Ingolstadt
WS 2024/2025: 197 Studierende der Hochschulen: Universität Augsburg, LMU München, Universität Passau, TH Deggendorf, HaW Kempten, HaW München, IU Standorte Bayern, Hochschule Fresenius München und Universität Eichstätt-Ingolstadt

Methode: Online-Befragung mit soSci Survey, Vergabe des Links durch die jeweiligen Hochschulen.

Die erhobenen Daten erheben keinen Anspruch, eine repräsentative Stichprobe für die Erstsemesterstudierenden in Bayern zu sein. Die Umfrageergebnisse sollen einen exemplarischen Einblick in die Gruppe der Erstsemesterstudierenden geben. Diese sind überwiegend der Generation Z zuzuordnen. Es ist davon auszugehen, dass die Beteiligung an der Umfrage – und damit die Investition von Zeit- und Arbeitsaufwand – beeinflusst wird vom Interesse am Thema der Befragung.

Zielgruppe: Erstsemesterstudierende (Bachelor- oder Staatsexamensstudiengänge)

Hinweis: Die Abfrage von Listenitems wurde randomisiert durchgeführt. Aufgrund von Rundungsabweichungen ergeben die Werte in vereinzelten Darstellungen in der Summe nicht 100 Prozent.

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