GEFÖRDERTES PROJEKT 2025/2026

Schlagworte: Ganzjahrestourismus, Sporttourismus

Stärkung der Nebensaison durch sporttouristische Angebote in der Alpenwelt Karwendel

© iStock.com/Uwe Moser

Der Tourismus ist ein bedeutender Wirtschaftssektor in Bayern, steht jedoch vor tiefgreifenden Herausforderungen. Dazu zählen ein verändertes Reiseverhalten (kürzere, dafür häufigere Urlaube), steigende Ansprüche der Gäste an ein vielfältiges und abwechslungsreiches Sport- und Freizeitangebot, der demographische Wandel mit einem wachsenden Anteil älterer Reisender, der fortschreitende Klimawandel (z.B. verkürzte Wintersaisonen, unsichere Schneelage) sowie ein zunehmender Fachkräftemangel. Diese Entwicklungen führen zu saisonalen Ungleichgewichten und gefährden langfristig die Resilienz vieler Tourismusregionen. Besonders betroffen sind schneesensible Gebiete mit rückläufigen Wintersportmöglichkeiten.

Die Alpenwelt Karwendel – bestehend aus den Gemeinden Mittenwald, Krün und Wallgau – verzeichnet zwar stabile Gästezahlen, kämpft jedoch mit einer zunehmend verkürzten Wintersaison, infrastrukturellem Rückbau sowie einem Mangel an wetterunabhängigen Freizeitangeboten. Gleichzeitig wird das touristische Potenzial der Nebensaison bislang nicht ausreichend ausgeschöpft.

Vor diesem Hintergrund zielt das beantragte Forschungsvorhaben darauf ab, das Potenzial sporttouristischer Angebote zur Belebung der Nebensaison systematisch zu untersuchen. Im Fokus steht dabei die Analyse und Verknüpfung von Angebots- und Nachfrageseite, um praxisorientierte und wissenschaftlich fundierte Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige Ganzjahresausrichtung der Tourismusregion abzuleiten.

Das Forschungsvorhaben folgt einem Mixed-Methods-Ansatz und gliedert sich in drei aufeinander aufbauende Phasen: (1) eine qualitative Analyse durch Interviews mit regionalen Stakeholdern, (2) eine qualitative und quantitative Gästebefragung zur Erhebung von Bedürfnissen und Reiseverhalten sowie (3) ein partizipativer Workshop zur Ableitung konkreter Maßnahmen mit lokalen Akteurinnen und Akteuren. Langfristig soll das Projekt zur nachhaltigen Tourismusentwicklung und zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Region beitragen, indem gezielt Potenziale in der Nebensaison erschlossen werden. Die gewonnenen Erkenntnisse sind zudem auf andere bayerische Destinationen übertragbar und unterstützen den Freistaat Bayern bei der Entwicklung zukunftsfähiger Tourismusstrategien im ländlichen Raum.

Linie

Projektverantwortung

Projektleitung: Ass.-Prof. MMMag. Elisabeth Happ, PhD (Institut für Sportwissenschaft, Universität Innsbruck)