KAMINGESPRÄCH

Frühjahrstagung des Bayerischen Heilbäder-Verbandes

Bad Kötzting I 7. und 8. April 2025

Der Workshop zur „Entwicklung von Programmen mit individualisierten Angeboten für natürliche ortsgebundene Heilmittel/Heilverfahren“ im Zuge der Frühjahrstagung des Bayerischen Heilbäder-Verbandes am 07. April 2025 in Bad Kötzting schuf einen Rahmen für innovative Einblicke, konstruktive Dialoge und einen facettenreichen Austausch zwischen den Akteurinnen und Akteuren des bayerischen Gesundheitstourismus.

Nach einleitenden Worten durch den Bayerischen Heilbäderverband haben die Vorträge „Produktentwicklung“ von Frank Oette (Gesundes Bayern Tourismus Marketing GmbH) und „Studienergebnisse der Umfrage zum Gesundheitsurlaub“ von Prof. Dr. Alfred Bauer (Bayerisches Zentrum für Tourismus e.V.) Impulse für die daran anknüpfenden Workshops gegeben.

Referenten aus Wissenschaft und Praxis

Kernaussagen
  • Neue Produkte sind notwendig, um die teilweise unterschiedlichen Gesundheitsziele und -bedürfnisse der Zielgruppen bedienen zu können und um sich mit abgestuften Angeboten am Markt vielseitig zu positionieren.
  • Drei-Stufen-Angebotskonzept: leichter Einstieg in gesundheitsfördernde Maßnahmen (Basis), vertiefte Programme mit individualisierten Angeboten (gehoben), höchst spezialisierte, evidenzbasierte Therapien (medizinisch).
  • Die Produkte setzen sich aus Entspannungs- (Wellness, mentale Gesundheit, Entspannung) und Anspannungs-Leistungsbausteinen (Bewegung, Ernährung, Kur/Natur und Wissensaufbau) zusammen.
  • Minimalleistungen: Durchführbarkeit muss gewährleistet sein (keine Mindestteilnehmerzahl), Terminbreite muss gewährleistet sein (Terminauswahl von mehreren Terminen), Digitale Vor- und Nachbereitung (per E-Mail).
  • Maximalleistungen (Beispiele): Individuelle Anpassung an den Gast, durchgängige Buchbarkeit des Angebots (nach Verfügbarkeit), Digitale Vor- und Nachbereitung (ggf. durch App-Lösung).
  • Motivationen der Zielgruppe: Leistungsfähigkeit erhalten und steigern durch Auszeit, Self-care, Entschleunigung, Genuss und authentische Erlebnisse mit Spaßfaktor.

Prof. Dr. Alfred Bauer

Vorsitzender

Bayerisches Zentrum für Tourismus e.V.

Kernaussagen
  • 18,7 Prozent haben bereits einen Gesundheitsurlaub gemacht.
  • Meistgewählt: Rehakuren, Erholungsurlaube mit Gesundheitsanwendungen, Wellness und Kuraufenthalte zur Prävention.
  • Gesundheit wird mit gesunder Ernährung und Bewegung assoziiert.
  • Gesundheitsurlaub steht für Reisen, die allgemein etwas für das körperliche und seelische Wohlbefinden tun.
  • Die Aspekte bei der Auswahl der Urlaubsregion variieren teilweise deutlich nach Altersgruppen.

Workshops

Entwicklung von Programmen mit individualisierten Angeboten für natürliche ortsgebundene Heilmittel/Heilverfahren

Um eine themenspezifische Ausarbeitung der Angebote realisieren zu können, wurde der Teilnehmerkreis von 60 Personen in vier Gruppen mit den folgenden thematischen Schwerpunkten unterteilt:

  • Moorheilbad (moderiert von Prof. Dr. Alfred Bauer, Bayerisches Zentrum für Tourismus)
  • Kneipp-Kurort/Heilklimatischer Kurort (moderiert von Prof. Dr. Jürgen Schmude, Bayerisches Zentrum für Tourismus)
  • Mineralheilbad (moderiert von Dr. Stefan Mang, Universität Passau)
  • Waldgesundheit (moderiert von Prof. Dr. Georg Christian Steckenbauer, Technische Hochschule Deggendorf)

Mit dem Ziel, eine ausdifferenziertere Auswahl an Angebotsvorschlägen zu generieren und gleichzeitig eine Mitarbeit aller Workshopteilnehmerinnen und -teilnehmer zu ermöglichen, wurden die thematischen Gruppen – je nach Personenanzahl – in weitere Untergruppen unterteilt. Jede Gruppe widmete sich dabei der Aufgabenstellung, im jeweiligen Themenbereich ein dreitägiges Angebot mit folgenden Vorgaben zu erstellen:

Zielgruppe: Selbstzahler im Alter von 30 bis 49 Jahren

Motivation: Self-care: Etwas für sich selbst tun. Lernen mit Stress umzugehen, um einem Burn-Out vorzubeugen. Herunterkommen, Abschalten, Entschleunigen. Trotzdem: Genuss und authentische Erlebnisse mit Spaßfaktor.

Ergebnisse der Workshops

  • Die Workshops entwickelten vielseitige Gesundheitskonzepte, die regionale und gesunde Ernährung, eine ausgewogene Kombination aus Bewegung, Regeneration und mentaler Entlastung sowie individuell anpassbare Programmmodule in den Mittelpunkt stellten.
  • Zentrale Bestandteile waren – je nach Themenschwerpunkt – Anwendungen wie Moorbäder, Kneipp-Güsse, Thermenbesuche oder waldbezogene Aktivitäten, die durch gesundheitsfördernde Angebote wie Achtsamkeitstrainings, Meditation, Workshops zum Wissensaufbau (z. B. Stressbewältigung, Kochkurse) oder themenspezifische Vorträge ergänzt wurden.
  • Auch kulturelle Elemente und freie Zeit zur individuellen Gestaltung fanden Berücksichtigung.
  • Die Konzepte sahen darüber hinaus eine transparente Kommunikation, Wahlfreiheit zwischen analogen und digitalen Begleitungen (z. B. via App oder Fitness-Armband), eine flexible Programmgestaltung sowie kleine Aufmerksamkeiten oder Handouts zur nachhaltigen Erinnerung an den Aufenthalt vor.
  • Insgesamt spiegeln alle Konzepte die zentrale Idee wider, gesundheitsfördernde Erholung mit individueller Gestaltungsfreiheit, Wissensvermittlung und (genussvollen) regionalen Elementen zu verbinden.

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